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Wirtschaft

Boom auf Online-Tauschplattformen

Durch Lockdowns, Homeoffice und Heimunterricht verzeichnen Tauschplattformen im Internet aktuell einen Boom. Große Nachfrage gibt es vor allem bei Büroartikeln sowie gebrauchten Freizeitartikeln, wie Tourenski, Eislaufschuhen und Klimmzugstangen.

Laut österreichischer Webanalyse verzeichnete allein der Marktführer willhaben.at 75,2 Millionen Besuche im vergangenen Dezember. Das war im Vergleich zum Vorjahresmonat eine Steigerung um 30 Prozent. „Unserer Einschätzung nach gibt es bei allen Tauschplattformen momentan deutlich gesteigerte Zugriffszahlen“, sagte Christa Ruspeckhofer von der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich gegenüber noe.ORF.at. Sie untersuchte für die Initiative „wir-leben-nachhaltig.at“, wie sich die Nutzung von Tauschplattformen auf Umwelt und Klima auswirkt.

„Die Verlängerung der Nutzungsdauer von Gegenständen ist absolut nachhaltig. Es werden weniger Rohstoffe und Energie für die Herstellung verbraucht und es gibt weniger Abfall“, so Ruspeckhofer. Am häufigsten werde Kinder- und Babykleidung über Internetplattformen getauscht: „Das hat noch einen zusätzlichen Vorteil. Dadurch, dass gebrauchte Säuglingskleidung bereits etliche Male gewaschen worden ist, kann man sicher sein, dass keine giftigen Chemikalien und Farbstoffe von der Produktion mehr drinnen sind“, meinte Ruspeckhofer.

Im Lockdown genügend Zeit

Im Internet gibt es eine Vielzahl von Anbietern: Neben den Marktriesen ebay und willhaben auch kleinere Plattformen wie Bambali, Kleiderkreisel und Tauschgnom. Es gibt auch mehrere regionale Anbieter wie die Plattform sogutwieneu.at der niederösterreichischen Umweltverbände. „Wichtig ist zu prüfen, ob es ein Impressum gibt. Wenn dort eine österreichische Adresse, eine Kontakttelefonnummer und eine Firmennummer stehen, ist man auf der sicheren Seite“, erklärte Ruspeckhofer.

Während des Coronavirus-Lockdowns hätten offenbar viele Menschen die Zeit dazu genutzt, zu Hause aufzuräumen und Gegenstände privat zu verkaufen. Gleichzeitig gab es eine erhöhte Nachfrage nach Produkten, die wegen der verordneten Geschäftsschließungen nicht neu im Handel gekauft werden konnten.

Im Frühling sei die Nachfrage nach Büroartikeln massiv gestiegen. Auch nach Computerspielkonsolen, klassischen Brettspielen und Puzzles wurde öfter gesucht. Im zweiten Lockdown, der im November begonnen hatte, waren Sport- und Fitnessgeräte wie Tourenski, Spinning-Bikes und Klimmzugstangen besonders gefragt.