In seiner Wohnung nahe dem St. Pöltner Bahnhof nimmt der Spitzenkandidat der NEOS zweimal pro Woche ein Video auf, in dem er sich und seine Ideen vorstellt. „Hawe d’Ehre und willkommen“, sagt Formanek und kündigt „zwei wichtige Themen“ an: „Denn es geht um Transparenz und Bürgerbeteiligung.“
„Überlegen, wo man baut und warum man baut“
Die Stimmung wenige Tage vor der Wahl sei gut: „Die Zahlen der letzten ein, zwei Wochen deuten darauf hin, dass wir gut unterwegs sind“, hofft Formanek, dass der erstmalige Einzug in den Gemeinderat gelingen wird. „Am Anfang haben mir alle erklärt, dass wir keine Chance haben werden. Jetzt sagt das aber keiner mehr.“
Formanek war zuletzt auf der Kabarettbühne daheim. Nun will er auch auf der politischen Bühne reüssieren und kämpft mitten im Lockdown um jede Stimme: „Wissen Sie, wir versuchen, genau das aufzudecken und sagen, man muss überlegen, wo man baut und warum man baut“, betont der Spitzenkandidat im Gespräch mit einer Dame, die sich darüber beklagt, dass in St. Pölten immer mehr gebaut werde.
Darüber hinaus fordert NEOS ein Ärztezentrum für Kinder und hat eigene Vorstellungen von den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Transparenz: „Das Faszinierende ist, dass wir Bürgerinnen und Bürger, wenn es um Finanzinformationen und Sonstiges geht, uns nackt ausziehen müssen, während eine Regierung, egal auf welcher Ebene – Land, Bund oder Gemeinde –, das nicht muss.“
Bilder, Texte und Videos in Sozialen Netzwerken – einige Tage hat der NEOS-Spitzenkandidat noch Zeit, um Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren. „Es ist vielleicht nicht so, dass bei den Videos Millionen von Menschen zuschauen werden, aber die, die es interessiert, haben die Möglichkeit, nicht nur die Presseaussendung zu lesen, sondern vom Spitzenkandidaten zu hören, was er zu den unterschiedlichen Themen zu sagen hat.“
Die Gemeinderatswahl in St. Pölten findet am 24. Jänner statt. Die Wahllokale haben zwischen 7.00 und 16.00 Uhr geöffnet. Zur Wahl stehen sechs Parteien: SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne, NEOS und KPÖ. In der Landeshauptstadt sind 46.621 Menschen wahlberechtigt.