Tiere

4.000 Tiere versorgt, 1.600 Haustiere vermittelt

Der Verein Tierschutz Austria mit Österreichs größtem Tierschutzhaus in Vösendorf (Bezirk Mödling) hat im Vorjahr mehr als 4.000 Tiere aufgenommen und mehr als 1.600 Haustiere vermittelt. Seit der Pandemie nahmen die Anfragen massiv zu.

Exakt 4.060 Tiere wurden 2020 in Österreichs größtem Tierheim in Vösendorf aufgenommen und versorgt, bilanzierte der Tierschutzverein in einer Aussendung. 1.781 Wildtiere und 1.994 Haustiere wurden ins Tierschutzhaus gebracht, etwa mehr als 500 Hunde, fast 500 Katzen, mehr als 700 Klein- und Nagetiere, 250 Ziervögel und fast 60 Reptilien.

Hund Tyson
Tierschutz Austria
Tyson fand 2020 ein neues, liebevolles Zuhause

Telefonische Anfragen verdreifachten sich

Die Tiervermittlungen funktionierten trotz der Lockdowns und „den damit verbundenen Zwangspausen“, wie es vom Verein heißt, sehr gut – oder vielleicht auch gerade deswegen. „Bereits nach der ersten Woche des ersten Lockdowns im März haben wir ein vermehrtes Interesse bei der Nachfrage nach Haustieren gespürt. Die telefonischen Anfragen dazu haben sich gegenüber normalen Zeiten verdreifacht“, teilte Pressesprecher Oliver Bayer auf Nachfrage von noe.ORF.at mit. „Als wir dann nach Ende des Lockdowns unsere Tiervergabe im Mai wieder begonnen haben, war das Interesse an Terminen sehr groß, vor allem bei Hunden.“

1.613 Haustiere fanden schließlich neue Herrchen und Frauchen, darunter 477 Hunde, 382 Katzen, 605 Kleintiere und Nager, 144 Ziervögel sowie fünf Reptilien. Zum Vergleich: Im Jahr zuvor – ohne Schließungen und Pausen in der Vermittlung – waren es 1.952 Tiere, die vermittelt werden konnten.

Hund Anubis
Tierschutz Austria
Anubis zählt zu den 1.613 Tieren, die im Vorjahr vermittelt wurden

Lockdown falscher Zeitpunkt für Anschaffung eines Tieres

Wichtig war dem Tierschutzverein aber immer, „die Bevölkerung dahingehend zu sensibilisieren, dass ein Lockdown der völlig falsche Zeitpunkt für die Anschaffung eines Haustieres ist. Das Verständnis dafür, dass man im Lockdown kein Haustier bei uns adoptieren kann, war nicht immer gegeben“, so Bayer. „Natürlich können wir Isolation und auch Langeweile als Motive verstehen, jedoch sollte man sich wirklich ernsthaft Gedanken machen, ob man auch, wenn die Normalität – und damit auch wieder das soziale Leben und auch gewisse Pflichten – wieder Einzug hält, die Zeit hat, sich um ein Haustier zu kümmern.“

Aktuell sind rund 1.200 tierische Schützlinge im Tierschutzhaus Vösendorf untergebracht. Etwa 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Zusätzlich unterstützen etwa 20 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sowie 160 Betreuungspatinnen und -paten, die mit Hunden spazieren gehen und ihnen die Zuneigung geben, die ihnen fehlt.