Zwei Kühe fressen Heu
APA/dpa/Mohssen Assanimoghaddam
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Landwirtschaft

70 Prozent Verlustersatz für Landwirte

Bäuerinnen und Bauern, die die CoV-Pandemie indirekt finanziell getroffen hat, können ab Mitte Februar spezielle Mittel beantragen. 70 Prozent des Einkunftsverlustes werden ausbezahlt. Voraussetzung ist ein Verlust des Deckungsbeitrags von zumindest 30 Prozent.

Weil Gastronomie und Hotels seit knapp drei Monaten geschlossen sind, verkaufen etwa Schweine- und Rinderbauern viel weniger Fleisch. Aber auch die Gemüsebranche und Eierproduzenten sind stark betroffen. Ihnen soll u.a. mit dem „Verlustersatz für indirekt Betroffene in der Landwirtschaft" geholfen werden. Die berechneten Einkommensverluste von Oktober 2020 bis März 2021 sollen zu 70 Prozent ersetzt werden. Bedingung ist, dass der Deckungsbeitrag des landwirtschaftlichen Betriebs im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres um zumindest 30 Prozent zurückgegangen ist.

Die Grenze pro Betrieb liegt bei 100.000 Euro. Die Beantragung des nicht-rückzahlbaren Zuschusses ist ab 15. Februar über die Agrarmarkt Austria (AMA) möglich. Insgesamt stehen bundesweit 60 Millionen Euro für diese Hilfsmaßnahme zur Verfügung. Die Förderung ist für landwirtschaftliche Betriebe gedacht, die bei Betriebsausgaben und Steuern pauschaliert sind. Landwirtschaften, die als GmbH geführt werden, sind also nicht anspruchsberechtigt. Für sie sind wirtschaftliche Hilfen wie der Fixkostenzuschuss oder der normale Verlustersatz vorgesehen.

Vorerst bis März, aber weitere Hilfen möglich

Ab wann genau die Förderung an Bäuerinnen und Bauern ausbezahlt wird, steht noch nicht fest. Laut Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) soll das Geld „möglichst schnell, einfach und direkt bei den betroffenen Betrieben ankommen“. Der indirekte Verlustersatz endet im März. Sollten die indirekten Folgen noch länger andauern, „werden wir über weitere Wirtschaftshilfen nachdenken“, so Köstinger. Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP), Obmann des niederösterreichischen Bauernbundes, spricht von einem „guten Verhandlungserfolg“. Die Bäuerinnen und Bauern seien die „Garanten der Selbstversorgung mit heimischen Lebensmitteln“.

Auch Weinbaupräsident sowie Landwirtschaftskammer-NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager (ÖVP) sieht die Zulieferer von Gastronomie und Hotellerie unter Druck: „Die Winzerinnen und Winzer sind sehr innovativ, um die Vermarktung ihrer Weine aufrechtzuerhalten. Es braucht aber auch finanzielle Unterstützung, um die durch den Lockdown verursachte Lücke zu verkleinern.“ Nur mit finanzieller Unterstützung könne es gelingen, die bäuerlichen Familienbetriebe und österreichischen Betriebsformen zu erhalten, so Schmuckenschlager.