Günter Weisgram aus Guntramsdorf (Bezirk Mödling) etwa ist derzeit im Dauereinsatz. Der Saunabauer verzeichnet bereits seit dem ersten Lockdown im vergangenen Frühjahr große Zuwächse. Seit Herbst gehe es mit der Branche weiter bergauf: „Im Gespräch mit meinen Kollegen zeigt sich, dass die Umsätze im zweistelligen Bereich gestiegen sind, teilweise sogar im hohen zweistelligen Bereich“, so Weisgram. Steigerungen von bis zu 50 Prozent seien durchaus keine Seltenheit. Rund um Weihnachten waren die Lager vieler Großhändler zudem meist leergeräumt. Das habe die Arbeit der Saunabauer verzögert und die Wartezeit für die Kunden verlängert.
Kleinere Exemplare für Wohnungen gefragt
Vom Sauna-Trend für Zuhause profitiert auch der Traditionsbetrieb Gruber-Sauna in Purkersdorf (Bezirk St. Pölten). Seit 40 Jahren stattet man dort Saunen in verschiedenen Größen aus. Gerade im städtischen Bereich seien derzeit kleinere Exemplare für die Wohnung besonders gefragt, sagt der Geschäftsführer des Unternehmens, Roland Mader: „Wir bauen auch Kabinen in der Größe von 150 mal 150 Zentimetern, also etwa so wie Infrarotkabinen, nur mit zusätzlicher Saunafunktion“. Immer beliebter seien zudem All-in-one-Kabinen, die Finnische Sauna, Biosauna und Infrarot vereinen. Je nach Geldbörse und Platz könne man auch noch ein Dampfbad dazufügen.
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Auch bei Saunen und Dampfbädern für daheim zeichne sich ein klarer Trend zu Produkten aus Österreich ab. Sowohl Günter Weisgram als auch Roland Mader bestätigen, dass ihre Kunden heimischen Produkten den Vorzug geben. Qualität und Herkunft der verwendeten Materialien spielten eine wichtige Rolle. Auch eine Sauna müsse heute für viele Menschen Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllen, so der Tenor.
Investition in Verbesserung des Eigenheims
Derzeit geht man in der Branche nicht von einem Ende des Sauna-Booms aus. Die hohe Zahl an Bestellungen halte weiter an. „Für mich ist ein Zwölfstundentag derzeit absolut nichts ungewöhnliches“, sagt etwa der Guntramsdorfer Saunabauer Günter Weisgram. Das würde auch daran liegen, dass neben der Sehnsucht nach Wellness daheim, viele Menschen ganz gezielt Geld in die Verbesserung ihres Eigenheims investieren würden. Eine Aufwertung, die freilich ihren Preis hat.
Einige Modelle gibt es zwar bereits um rund 1.000 Euro – „im Durchschnitt liegen die Kosten aber zwischen 5.000 und 20.000 Euro“, sagt Roland Mader von Gruber-Sauna in Purkersdorf. Preise, die – wie es scheint – aber viele für das Saunavergnügen in den eigenen vier Wänden bereit sind zu zahlen.