Themenbild: Zahnarztbesuch
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com
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Gesundheit

Hohe Nachfrage nach gratis Zahnbehandlung

Zahnbehandlungen können mitunter sehr teuer sein. Die Danube Private University in Krems bietet einkommensschwachen Menschen kostenlose Zahnbehandlungen. 2020 wurde der dafür von Studierenden eingerichtete Sozialfonds ausgeschöpft.

Wer ein besonders niedriges Einkommen hat, kann sich einige Zahnbehandlungen oft nur schwer oder überhaupt nicht leisten. Implantate beispielsweise zählen zu den kostspieligen Eingriffen. Für Personen, die sich medizinisch notwendige Behandlungen nicht leisten können, haben sich Studierende der Danube Private University (DPU) Krems im Jahr 2017 für die Gründung eines Sozialfonds stark gemacht, mit dessen Hilfe kostenlose Behandlungen für bedürftige Personen ermöglicht werden.

Seit der Einführung des Sozialfonds war der Andrang zu den kostenfreien Plätzen noch nie so hoch wie im Pandemiejahr. Der Bedarf sei deutlich gestiegen, sagte Robert Wagner, Direktor der DPU, gegenüber noe.ORF.at. „Unsere Kapazität reicht jährlich für etwa 100 Patientinnen und Patienten. Im vergangenen Jahr haben wir 103 Personen behandelt.“ Somit wurde das Kontingent sogar ein wenig überschritten.

Neue Antragskriterien durch hohen Andrang nötig

Auch in diesem Jahr rechnet die DPU mit einem ähnlich hohen Andrang. Für die Universität bedeutet das, künftig noch genauer auswählen zu müssen, welche Patientinnen und Patienten zu den dringendsten Fällen zählen. Wagner zufolge müssten daher nun aller Wahrscheinlichkeit nach die Kriterien für eine Behandlung überarbeitet werden. Im vergangenen Jahr habe die DPU „einen sechsstelligen Betrag für das Projekt in die Hand genommen“. 100.000 Euro hätten allein die Materialkosten ausgemacht.

Zugutegekommen sind die Behandlungen in erster Linie Menschen, die über Hilfsorganisationen an das Projekt vermittelt wurden. Wer finanziell besonders schwach gestellt ist, kann bei der DPU aber auch selbst einen Antrag einreichen. Die Behandlungen werden sowohl von Studierenden als auch von ausgebildeten Zahnmedizinern durchgeführt. „Allen Patientinnen und Patienten ist die gleiche Art der Behandlung zugekommen, wie jenen, die bezahlen. Dieses Projekt wurde von unseren Studierenden konzipiert und trotz des Coronavirus durchgeführt“, so Wagner.

Studierende setzten sich für Fortsetzung des Projekts ein

Zu Beginn der Pandemie sei dem Direktor zufolge zunächst nicht klar gewesen, ob das Projekt fortgesetzt würde. „Wir haben im März und April letzten Jahres viele Gespräche mit den Studierenden geführt und alle waren sich im Klaren, dass sie trotz Corona den zahnärztlichen Betrieb aufrecht erhalten wollen.“ Zunächst sei dies im Notbetrieb geschehen und als viele zahnärztliche Praxen für einige Zeit ganz schlossen, wurden die Behandlungen an der DPU trotz aller Risiken durchgehend und in gewohnten Ausmaß durchgeführt, erklärt Wagner.

Obwohl das Jahr 2021 erst einen Monat zählt, sind bereits 19 Patientinnen und Patienten in kostenloser Behandlung. Materialkosten wurden für das aktuelle Jahr im Rahmen von 28.000 Euro genehmigt.