Para-Skirennläuferin Veronika Aigner
Luc Percival
Luc Percival
Sport

Para-Ski-Ass Veronika Aigner schwer verletzt

Eine Hiobsbotschaft kommt aus dem rot-weiß-roten Skiteam. Österreichs Sportlerin des Jahres mit Behinderung, Veronika Aigner, kam beim Abfahrtstraining in Saalbach am Sonntag zu Sturz. Die sehbehinderte Gloggnitzerin verletzte sich dabei schwer.

Der Erfolgslauf von Veronika Aigner wurde am Sonntag auf einen Schlag gestoppt. Nachdem die 17-Jährige aus Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) im Para-Ski-Weltcup heuer von Sieg zu Sieg fuhr, reiste sie als große Favoritin zu den Bewerben nach Saalbach (Salzburg). Im ersten Abfahrtstraining kam es dort zu einem folgenschweren Sturz.

Kreuzband und Meniskus in beiden Beinen gerissen

Unmittelbar nach dem Zielsprung riss es Aigner die Skier auseinander, sie konnte nicht mehr korrigieren und stürzte schwer. „Ich bin viel zu schnell dorthin gekommen und war nicht darauf eingestellt, dass die Schanze so weit geht“, schildert Veronika Aigner im Gespräch mit noe.ORF.at den Unfallhergang. „Nach dem Aufkommen habe ich sofort gespürt, dass mir meine Knie wehtun.“

Para-Skirennläuferin Veronika Aigner nach Sturz im Abfahrtstraining von Saalbach im Krankenhaus in Innsbruck
Petra Aigner
Veronika Aigner wurde nach ihrem schweren Sturz bereits erfolgreich operiert

Aigner wurde danach behandelt und mit dem Hubschrauber nach Zell am See gebracht. Dort kam die niederschmetternde Diagnose: Das Kreuzband und der Meniskus sind in beiden Beinen gerissen. Noch am Sonntagabend wurde die 17-Jährige in Innsbruck erfolgreich operiert. „Mir geht es ganz okay. Mit Schmerzmitteln funktioniert es recht gut. Aber natürlich tun mir meine Füße weh“, so Aigner.

Aigner: „Muss Situation erst verarbeiten“

Erste Gehversuche musste die Slalomweltcup-Siegerin des vergangenen Jahres sofort wieder abbrechen. „Ich habe die ersten drei Schritte probiert und mir ist sofort schwindelig geworden. Ich hatte große Schmerzen“, schildert Aigner. Mental müsse sie die Situation erst einmal verarbeiten. „Ich habe noch nicht über den Sturz nachgedacht, in dem Stadium bin ich noch nicht.“

Die mehrfache Staatsmeisterin, Europacup- und Weltcupsiegerin richtet ihren Blick bereits nach vorne. „Die Reha hat heute schon begonnen – mit Lymphdrainage, die Schwellungen sind wegmassiert worden und es wurde geschaut, wie beweglich ich bin. Wie lange ich ausfalle, ist derzeit schwer zu sagen.“

VIENNA,AUSTRIA,10.NOV.20 – VARIOUS SPORTS, SPORTHILFE – LOTTERIEN Sporthilfe-Gala, election of Austrian Sports Personality of the Year. Image shows Veronika Aigner with her guide Elisabeth Aigner (AUT). Photo: GEPA pictures/ Michael Meindl
GEPA pictures/ Michael Meindl
Im vergangenen November durfte sich Veronika Aigner (li.) gemeinsam mit Schwester und Guide Elisabeth Aigner (re.) über den Titel „Sportlerin des Jahres mit Behinderung“ freuen

WM und Paralympics als großes Ziel

In dieser Saison wird die Gloggnitzerin jedoch nicht mehr auf Skiern stehen können. „Das ist extrem schade. Ich verpasse damit die Heim-Weltcups in Saalbach und Leogang und auch das Weltcup-Finale in Russland, auf das ich mich schon sehr gefreut habe.“

Die Niederösterreicherin wird sich nun voll darauf konzentrieren, wieder ganz gesund zu werden. „Ich will noch stärker zurückkommen als zuvor. Ich möchte mir aber Zeit lassen, denn wenn man zu schnell wieder anfängt, passiert auch schneller wieder etwas. Bis zur WM und den Paralympics im kommenden Jahr will ich unbedingt fit werden.“