In Niederösterreich regelrecht gestürmt wurde ein Geschäft für Mode und Wohn-Accessoires im SCS Park in Vösendorf (Bezirk Mödling). Hier bildete sich am Vormittag eine mehrere hundert Meter lange Menschenschlange. Im Wiener Neustädter Fischapark verlief der Montag nach Angaben von Center-Manager Christian Stagl „verhalten und unaufgeregt“.
Auch Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will zog „eine positive Bilanz“. In Wien und in Ballungszentren in Österreich habe es am Montag eine gute Kundenfrequenz gegeben. „Sehr starke Kundennachfrage“ meldeten laut dem Handelsverband die Mode- und Schuhhändler sowie der Elektronik- und Möbelhandel. „Dort war doppelt so viel los wie an einem normalen Montag“, sagte Will. Auch gut lief das Geschäft für Buch- und Spielzeughändler.
20 Quadratmeter pro Kunde
Im Handel gilt ab Montag eine Beschränkung von 20 Quadratmetern anstatt zehn Quadratmetern pro Kunde. Überraschend hatte am Freitag das Gesundheitsministerium erklärt, dass die 20-Quadratmeter-Regel ab Montag auch für Supermärkte und Geschäfte des täglichen Bedarfs gilt, die auch während des Lockdowns offen hatten. Zeitlich sind die Öffnungszeiten nach wie vor auf 19.00 Uhr beschränkt.
Die heimischen Handelsvertreter verweisen zudem auf „strenge Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen“. Im Handel müssen Kunden und Mitarbeiter mit Kundenkontakt eine FFP2-Maske tragen und im Kundenbereich gilt ein Mindestabstand von zwei Metern.
Mit negativem Test zum Frisör
Gut besucht waren auch die Friseure, etwa in Zwettl. Das dürfte sich auch in den kommenden Tagen nicht ändern, die Telefone standen am Vormittag angesichts zahlreicher Terminanfragen kaum still, hieß es von Branchenvertretern. Für den Besuch ist ab sofort ein negativer CoV-Test notwendig, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Es gelten nur die Ergebnisse von PCR- oder Antigen-Tests, Selbsttests inklusive Schultests sind laut Gesundheitsministerium nicht gültig.
Körpernahe Dienstleister und Gesundheitsdienstleister mit Kundenkontakt sind verpflichtet, spätestens alle sieben Tage einen negativen Coronavirustest vorzuweisen. Fehlt der Test, müssen die Beschäftigten anstatt eines Mund-Nasen-Schutzes eine FFP2-Maske tragen. Zudem sind bei körpernahen Dienstleistungen zehn Quadratmeter pro Kunde vorgeschrieben.
Der Bundesinnungsmeister der Friseure in der Wirtschaftskammer, Wolfgang Eder, ortet bei den Coronavirustests ein Stadt-Land-Gefälle: Kollegen aus ländlichen Gebieten hätten ihm von Absagen durch Kunden berichtet, weil diese keinen Test vorweisen konnten. Am Land, wo es weniger Testmöglichkeiten gebe, hätten ihm Kollege berichtet, dass bis zu 60, 80 Prozent der Kunden abgesagt hätten, weil sie keinen Test machen konnten oder wollten. Für eine richtige Beurteilung der Lage sei es aber noch viel zu früh.