EVN-Vorstandsdirektor Franz Mittermayer, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und EVN-Vorstandsdirektor Stefan Szyszkowitz
NLK Filzwieser
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Wirtschaft

Eine Milliarde für Energiewende und Versorgung

Die EVN will in den nächsten drei Jahren eine Milliarde Euro in Niederösterreich investieren. Damit soll etwa die Energiewende vorangetrieben werden. Kritik kommt in diesem Zusammenhang vom Land, denn das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz lässt auf sich warten.

640 Millionen Euro sollen in die Versorgungssicherheit, 300 Millionen Euro in die Energiewende und 60 Millionen Euro in die Sparte Trinkwasser fließen, kündigten die beiden EVN-Vorstandsdirektoren Stefan Szyszkowitz und Franz Mittermayer am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in St. Pölten an.

Durch diese Investition werde nicht nur ein „wesentlicher Beitrag zur Energiewende“ geleistet, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), sondern dadurch bleibe auch die Wertschöpfung im Land und es würden „tausende Arbeitsplätze gesichert und geschaffen“. EVN-Vorstandsdirektor Stefan Szyszkowitz sprach in diesem Zusammenhang von einem „Arbeitsplatzeffekt“ von 7.300 Arbeitsplätzen: „Wenn man die Mitarbeiter der EVN noch dazu zählt, profitieren fast 10.000 Menschen von den Investitionen.“

Energiewende „Hand in Hand“ mit Versorgungssicherheit

Laut EVN-Vorstandsdirektor Franz Mittermayer würden 200 Millionen Euro alleine in den Ausbau von Fotovoltaikanlagen und Windkraft fließen. So soll etwa am Areal des ehemaligen Kohlekraftwerks Dürnrohr ein Fotovoltaik-Projekt entstehen. Bei der Windkraft sollen laut Mittermayer bestehende Windparks verdichtet und neue Anlagen auf bestehenden Standorten errichtet werden.

EVN KRAFTWERK DÜRNROHR/LETZTESKOHLENFEUER
APA/HERBERT PFARRHOFER
Am Areal des ehemaligen Kohlekraftwerks Dürnrohr soll ein Fotovoltaik-Projekt entstehen

Die Energiewende müsse aber Hand in Hand mit der Versorgungssicherheit gehen, wurde bei der Pressekonferenz betont. Mehr als 600 Millionen Euro fließen daher in die Infrastruktur des Stromnetzes und die damit verbundene Versorgungssicherheit. In den Bereich Wärme sollen 100 Millionen Euro investiert werden. Für die Verbesserung der Trinkwasser-Qualität sind 60 Millionen Euro vorgesehen.

„Kein Verständnis“ in puncto Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz

Die Investitionsprojekte hängen jedoch auch von den Rahmenbedingungen ab – und da heißt es in puncto Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz weiter warten. Das Gesetz soll Förderungen für erneuerbare Energie neu regeln und Planungssicherheit geben. Es wurde immer wieder verschoben und hätte eigentlich zu Jahresbeginn in Kraft treten sollen. Bis dato wurde es aber weder im Parlament noch im Ministerrat behandelt.

„Ich habe kein Verständnis mehr dafür, dass das so hinausgezögert wird“, richtete Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) deshalb am Donnerstag scharfe Kritik in Richtung Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne): „Ich würde sagen, geredet ist genug. Das muss jetzt sofort umgesetzt werden und sofort in den Ministerrat eingebracht werden.“ Immerhin brächte die Umsetzung des Gesetzes 550 Millionen Euro Investitionen für Niederösterreich.