Wie zufrieden sind die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher mit ihrer Lebenssituation? Was erwarten sie sich von der Zukunft? Es ist eine breit angelegte sozialwissenschaftliche Studie durch alle Bevölkerungsgruppen und durch alle Regionen in Niederösterreich, die das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) durchführte.
Die Befragung der etwa 16.000 Menschen liegt zwar bereits vor der Coronavirus-Pandemie, von der hohe Zufriedenheit mit der Lebenssituation war WIFO-Leiter Christoph Badelt dennoch überrascht: „Das ist etwas, das gerade in Coronazeiten besonders wichtig geworden ist, weil man hier zum Teil unfreiwillig viel mehr auf die ureigenen vier Wände, auf die unmittelbare Umgebung, in der man lebt, angewiesen ist. Wenn es einem dort nicht gut geht, ist es doppelt schlimm.“
Ländliche Regionen sollen attraktiver werden
Dennoch befürchten etwa 70 Prozent der Befragten, dass vor allem die Wohnkosten zu einer immer größeren Belastung werden. Zudem pendeln mehr als sieben von zehn Befragten zum Arbeitsplatz. Für Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, müssen deshalb die ländlichen Regionen für die Wirtschaft und das soziale Leben attraktiver werden: „Das geht von temporären Verkaufs- und Ausstellungsflächen, etwa für Start-ups und Jungunternehmer, über Regionalentwicklungsprojekte, neue soziale Begegnungszonen, bis hin zu gemeinnützigen Elektromobilitätsmodellen.“
Pendeln sei nur ein Aspekt, ergänzte Badelt, denn „wir wollen nicht, dass die Niederösterreicher alle nach Wien ziehen, sondern es soll auch auf dem offenen Land ein Leben möglich sein, das für die nächsten Generationen ein erfüllendes, ein zufriedenstellendes ist.“ Sofern es gelingt, das Leben am Land für die jüngere Bevölkerung attraktiver zu gestalten, könne man die laut Umfrage hohe Zufriedenheit auch längerfristig halten.