Müllverbrennungsanlage Dürnrohr
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Chronik

Entschlackungskur für Müllverbrennung

Einmal im Jahr wird die EVN-Müllverbrennungsanlage Dürnrohr (Bezirk Tulln) einer Revision unterzogen. Alles wird geprüft, gereinigt und, wenn nötig, saniert. Diesmal ist eine besonders aufwändige Sanierung notwendig: Der Entschlacker wird getauscht.

13 Meter lang, sieben Meter hoch und 50 Tonnen schwer ist der Nassentschlacker in der Müllverbrennungsanlage – wenn man diese Zahlen liest, lässt sich erahnen, wie aufwändig und kompliziert der Austausch dieser Maschine ist. „Wir mussten zunächst den alten Entschlacker in transportfähige Teile zerschneiden“, erklärt der technische Geschäftsführer, Gernot Alfons. „Der neue Entschlacker musste in ebenso transportablen Teilen konstruiert werden und in der Anlage bauen wir ihn Stück für Stück zusammen.“

Nassentschlacker
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Derzeit wird der Entschlacker eingebaut

Der Entschlacker ist ein wichtiger Teil der Anlage. In der Maschine landet nämlich jener Teil des Mülls, der nicht verbrannt werden kann. 500.000 Tonnen Müll werden in Dürnrohr jährlich verbrannt. Pro Tonne bleiben dabei etwa 250 Kilogramm Müll übrig – die sogenannte Schlacke. „Dieser Teil landet im Nassentschlacker. Dort wird die Schlacke zuerst abgekühlt, und zwar in einem Wasserbad, das im Entschlacker integriert ist, und dann auf einem breiten Band weitertransportiert“, so Alfons.

Pro Tonne bleiben 25 Kilo Schrott übrig

Ein Magnet zieht danach Eisenmetall aus der Schlacke heraus. Pro Tonne bleiben durchschnittlich 25 Kilogramm Schrott übrig, die in der Metallindustrie weiterverarbeitet werden. „In weiterer Folge wird die Schlacke in eine Aufbereitungsanlage transportiert, wo unter anderem Nicht-Eisen-Metalle wie Aluminium, Kupfer oder manchmal auch Gold herausgeholt werden“, erklärt Alfons.

Damit dieser Prozess auch weiterhin reibungslos funktioniert, musste der Entschlacker nach 18 Jahren und mehr als 100.000 Betriebsstunden nun getauscht werden. Im März soll die neue Maschine in Betrieb gehen.