Eine Ampulle mit dem Coronavirus-Impfstoff von Biontech/Pfizer
APA/DPA/Sebastian Gollnow
APA/DPA/Sebastian Gollnow
Coronavirus

CoV: Donau-Uni macht den Faktencheck

Wie wirkt die Impfung? Welche Nebenwirkungen gibt es? Ein Team der Donau-Universität Krems prüft Studien zum Coronavirus und fasst sie zusammen. Das Fazit: Milde Reaktionen auf die Impfung seien häufig, der Nutzen überwiege die Risiken, die Impfung sei sicher.

Das Coronavirus und die Impfstoffe dagegen sind auch an der Donau-Universität Krems dominierende Themen. Die weltweite Aufmerksamkeit spiegelt sich in der Zahl der Studien wider, die das Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern untersucht. Auch Gerüchten, Mythen und Widersprüchen geht man nach.

Nun wurde eine erste Zwischenbilanz gezogen. „Jetzt im Moment kann man sagen, dass die Impfung sicher ist. Sie wirkt auch sehr gut, besser als manch andere Impfungen. Man vergisst immer wieder, dass zum Beispiel die Grippe-Impfung von der Wirksamkeit her wesentlich schlechter ist“, sagte Jana Meixner, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation an der Donau-Universität Krems.

Impfreaktionen häufig, schwere Nebenwirkungen selten

Dass es rund um die Impfstoffe auch Verunsicherung gibt, erklärte die Wissenschaftlerin folgendermaßen: „Diese Impfstoffe wurden sehr schnell entwickelt, das macht natürlich manche Menschen unsicher. Sie fragen sich etwa, ob bei der Sicherheitsüberprüfung Abstriche gemacht worden sind. Aus unserem jetzigen Wissen können wir sagen: Es sind keine Abstriche gemacht worden. Die Sicherheitsstudien sind genauso durchgeführt worden wie sonst auch“, so Meixner.

Eine ueber 90-jaehrige Frau wird als erste Person im Kanton Luzern und als eine der ersten Personen der Schweiz mit dem Impfstoff von Pfizer Biontech gegen Corona geimpft, in einem Pflegeheim im Kanton Luzern, am Mittwoch, 23. Dezember 2020
APA/KEYSTONE/URS FLUEELER
In Niederösterreich wurden am 27. Dezember 2020 in einem Landespflegeheim die ersten Impfungen durchgeführt

Der Medizinerin zufolge würden häufig Impfreaktionen wie Kopfschmerzen, Schmerzen an der Einstichstelle, Rötungen, Müdigkeit oder Fieber auftreten. Diese seien aber ein Zeichen dafür, dass die Impfung wirkt. Schwere Nebenwirkungen oder heftige allergische Reaktionen habe es nur sehr selten gegeben. „Das Risiko von schweren Nebenwirkungen ist sehr gering im Vergleich zum Nutzen“, sagte Meixner. Auch die Sorge, dass die menschliche DNA durch die Impfung beeinflusst oder gar verändert wird, sei unbegründet. Die Impfstoffe seien das „wirksamste Mittel gegen die Pandemie“.

Offene Frage: Können Geimpfte das Virus weiterverbreiten?

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler veröffentlichen im Rahmen des Projekts Medizin-Transparent.at laufend Artikel im Internet zu diesem Thema. Damit will man unabhängig informieren. „Wir versuchen sozusagen, die Wissenschaft zusammenzufassen und für die Bevölkerung verständlich aufzubereiten – und zwar möglichst objektiv“, sagte Projektleiter Bernd Kerschner. „Wir sind unabhängig, darauf sind wir auch sehr stolz. Wir kriegen keine Gelder aus der Industrie, wir schalten keine Werbung, wir versuchen wirklich unvoreingenommen, ehrlich und aufrichtig die wissenschaftlichen Informationen verständlich an die Bevölkerung weiterzugeben.“

Ab nächster Woche Impfung für Pädagogen

Um eine weitere Ausbreitung des Virus und insbesondere der Mutationen einzudämmen, hat das Land nun ein Maßnahmenpaket präsentiert. Ab nächster Woche soll es die ersten Impfungen für die Pädagogen in Niederösterreich geben.

Alles Wissenswerte zur Impfung ist für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation an der Donau-Universität Krems aber noch lange nicht am Tisch. Offen sei etwa, wie lange der Impfschutz anhält und ob geimpfte Personen noch andere anstecken können.