Talenteschmiede Musikschule Region Wagram
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Kultur

Von der Musikschule zu den Philharmonikern

In der Musikschule Region Wagram in Grafenwörth (Bezirk Tulln) hat sich trotz der Pandemie viel getan: Vier Schüler schafften die Aufnahmeprüfungen an die Universität für Musik in Wien, ein weiterer bekam einen Vertrag bei den Wiener Philharmonikern.

Gleich vier junge Talente schafften innerhalb dieses Schuljahres den Sprung ins Studium. Darunter der 19-jährige Sebastian Repas, der seit heuer Schlagwerk an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien studiert. „Vor vier, fünf Jahren war ich im Orchestercamp und habe einen Studenten getroffen. Ich habe dann zu meinem Lehrer gesagt, ich will genauso gut spielen können wie er. Und er hat dann gemeint, dass wir viel üben müssen. Das haben wir ein Jahr lang voll durchgezogen, und so kam ich auf die Uni“, sagt der 19-Jährige aus Kirchberg am Wagram (Bezirk Tulln).

Drei Schlagwerker studieren an der Musikuniversität

Jakob Erdler spielt ebenso Schlagwerk und macht seit Herbst 2020 ein Vorbereitungsstudium in Wien. Der 16-Jährige aus Etsdorf am Kamp (Bezirk Krems) begann seine musikalische Laufbahn mit sechs Jahren. „Ich wollte ein Hobby haben. Es hat mir dann Spaß gemacht, so ist es immer mehr geworden“, erzählt Jakob Erdler.

Benedikt Wieser ist der dritte Schlagwerker, der vor Kurzem als Student im Förderprogramm der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien aufgenommen wurde. „Durch Corona konnten wir nicht live vorspielen. Deshalb haben wir Videos eingeschickt, und die sind ziemlich gut angekommen“, so der Musikschüler aus Grafenwörth. Mit seinen 14 Jahren ist er zugleich der jüngste im Bunde. „Mich hat das Instrument schon immer interessiert. Dann bin ich in die erste Stunde gekommen, und es war Liebe auf den ersten Blick.“

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Der 21-jährige Paul Blüml bekam bei den Wiener Philharmonikern einen Zeitvertrag
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Julius Wartmann studiert seit Herbst Trompete
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Der 14-jährige Benedikt Wieser macht seit Kurzem ein Vorbereitungsstudium in Wien
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Sebastian Repas studiert seit heuer im Hauptfach Schlagwerk an der Uni in Wien
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Der 16-jährige Jakob Erdler begann mit sechs Jahren Schlagwerk zu spielen, seit Herbst ist er auch an der Uni

Erste Oboe bei den Wiener Philharmonikern

Ebenfalls im ersten Studienjahr befindet sich Julius Wartmann. Der 22-Jährige aus Altenwörth (Bezirk Tulln) war langjähriger Schüler an der Musikschule Region Wagram und schloss dort seine Ausbildung an der Trompete ab. Seit Herbst 2020 studiert er Instrumental- und Gesangspädagogik im Hauptfach Trompete. Für die Aufnahmeprüfung hatte er sich gut vorbereitet. „Ich habe genauestens geplant, wie das abläuft. Was ich nicht geplant habe, war das Coronavirus. Mein erstes Semester war bis auf den Trompetenunterricht komplett digital“, so der 22-Jährige über seinen Studienanfang.

Und dann gibt es noch Paul Blüml. Der ehemalige Musikschüler aus Königsbrunn am Wagram (Bezirk Tulln) schaffte es zu den Wiener Philharmonikern. Seit zwei Jahren ist der 21-Jährige dort Mitglied der Orchesterakademie. „Ich darf in regelmäßigen Abständen aktiv mitwirken. Das ist natürlich jedes Mal ein unglaubliches Erlebnis, mitspielen zu dürfen und mit den größten Dirigenten und Solistinnen und Solisten der Welt zusammenzuwirken“, so Blüml. Ab September hat er sogar einen befristeten Vertrag im Orchester für die Erste Oboe.

Holzer: „Bestätigung für Musikschule, dass Arbeit stimmt“

Alle fünf Nachwuchsmusiker lernten seit dem Volkschulalter an der Musikschule in Grafenwörth. „Dass wir in einem Jahr vier Studenten an die Universität bringen dürfen, kommt nicht so oft vor. Wobei wir schon einige Musikstudierende haben und mit Paul Blüml haben wir jetzt auch einen Philharmoniker mit Zeitvertrag. Das ist eine sehr gute Bestätigung für uns und für mich, dass die Arbeit hier an der Musikschule stimmt“, sagt Markus Holzer, Leiter der Musikschule Region Wagram.

Es gebe sehr viele Talente in Niederösterreich, so Holzer weiter. „Was in dieser Region vielleicht ein wenig anders ist, ist, dass wir einen sehr engen Kontakt zu den Universitäten suchen. Und manchmal braucht man nicht nur gute Arbeit, sondern auch ein bisschen Glück“, sagt der Musikschulleiter gegenüber noe.ORF.at. Dass dieses Mal übrigens keine Musikerinnen unter den Talenten dabei sind, sei reiner Zufall, so Holzer. „Das ist heuer einfach so passiert.“ Von den insgesamt 600 Schülerinnen und Schülern an der Musikschule Region Wagram seien zwei Drittel weiblich, so Holzer.