Theresianische Militärakademie
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APA/HELMUT FOHRINGER
Bildung

Cybercrime: Neues Studium für Offiziere

An der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt gibt es ab 2022 einen neuen Fachhochschul-Lehrgang. Die Offiziersausbildung soll Soldatinnen und Soldaten künftig auf neue Bedrohungsszenarien im Bereich der elektronischen Kampfführung vorbereiten.

Waren es einst Feldtelefon und einige wenige Funkgeräte, die der Kommunikation innerhalb von militärischen Einheiten dienten, so sind es heute digitale Funksysteme und komplexe Computernetzwerke, ist auf der Homepage der Theresianischen Militär-Akademie zum neuen Lehrgang zu lesen. Der Studiengang soll die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Einsatz der neuesten Technologie sowohl in ihrer Führungs- und Einsatzfähigkeit ausbilden als auch ein Bewusstsein für die höhere Komplexität und die damit verbundenen Risiken durch elektronische Angriffe schaffen.

Der Fachhochschul-Bachelorstudiengang „Militärische informations- und kommunikationstechnologische Führung“ (IKT-Führung) ist eine Kooperation zwischen der Theresianischen Militärakademie und der Fachhochschule Wiener Neustadt. Der neue Lehrgang, der am Montag präsentiert wurde, soll den Soldaten eine Offizierslaufbahn im Bereich der elektronischen Kampfführung ermöglichen.

Erster Studiengang im Herbst 2022 geplant

Um den Herausforderungen im Zeitalter der digitalen Kommunikation – und folglich der digitalen Kampfführung – gerecht zu werden, wurde die Ausbildung nun neu gestaltet. Laut Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) sollen die IKT-Offiziere – im Unterschied zu den klassischen Offizieren – neben der militärischen auch „eine fundierte akademische Ausbildung beispielsweise in den Bereichen Programmierung, IT-Sicherheit, Systemadministration, Kryptographie, IKT-Einsatzplanung“ bekommen.

Dem Kommandanten der Militärakademie, Karl Pronhagl, zufolge sei es in dem neuen Studium wesentlich, alle Aspekte der Sicherheit, Datenbanken, Programmierung, Netzwerke und elektronischen Kampfführung zu vermitteln, und damit „die Basis für eine weiterführende Cyber-Kompetenz“ zu legen. Abhängig von der noch ausstehenden Akkreditierung durch die zuständige Behörde soll der erste Studiengang im Herbst 2022 starten. Der Lehrgang soll die zukünftigen IKT-​Offiziere während ihrer vierjährigen Ausbildung zu Spezialisten für den Betrieb und die Überwachung von militärischen Einsatznetzwerken machen.