Kinderschuhe im Kindergarten
ORF / Novak
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Politik

Kindergärten bleiben im Sommer offen

Auch heuer müssen sich Eltern vermehrt Urlaub nehmen, etwa wenn Kindergärten wegen Cluster gesperrt sind oder Kinder Zuhause betreut werden sollen. Weil im Sommer mit einem großen Betreuungsbedarf gerechnet wird, sollen Kindergärten offen bleiben.

Darauf einigten sich das Land Niederösterreich und Gemeinde- sowie Städtevertreter. Gemeinden und private gemeinnützige Organisationen erhalten vom Land für ihr Betreuungsangebot in diesem Sommer mehr Förderung. Für Betreuung an Schulstandorten gibt es pro Gruppe 540 Euro pro Woche.

Für die Betreuung im Kindergarten oder an einem anderen Standort in der Gemeinde erhöht das Land die Sonderförderung von 250 auf 500 Euro pro Gruppe pro Woche, von 450 auf 650 Euro bei integrativen Angeboten. Dabei geht es vor allem um die Betreuung von der vierten bis zur sechsten Ferienwoche, die gesetzlich eigentlich als Schließwochen für Kindergärten festgeschrieben sind.

75 Prozent boten im vergangenen Sommer Betreuung an

Durch die Förderung soll das Betreuungsangebot im Sommer für Eltern leistbar und flächendeckend sein, so Bildungs- und Familienlandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). „Wir schütten dafür über eine Million Euro an die Gemeinden aus, um sie bei ihrer Aufgabe der Ferienbetreuung zu unterstützen.“ Dabei müsse nicht jede Gemeinde einen Kindergarten den ganzen Sommer über offen lassen, Orte können auch zusammenarbeiten, um durchgängige Betreuung anzubieten.

„Die Eltern erwarten ganz einfach, dass wir unterstützen, dass sie ihre Urlaubsplanung nicht nach den Schließzeiten der Betreuungseinrichtungen planen müssen“, so ÖVP-Gemeindebundpräsident Alfred Riedl. Im vorigen Sommer gab es die geförderte Ferienbetreuung in drei Viertel aller Gemeinden. „Was für uns wichtig ist, dass wir den Eltern signalisieren, die Kinder sind gut aufgehoben und wahrscheinlich bekommen sie auch den Förderunterricht, den sie brauchen aufgrund der sehr vielen schulfreien Tage in diesem Jahr“, sagte Rupert Dworak, Präsident des SPÖ-Gemeindevertreterverbandes.

Angebot als Entlastung für Eltern gedacht

Vor allem in den Städten sei der Bedarf wegen der vielen arbeitstätigen Eltern und Erziehungsberechtigen groß, sagte Matthias Stadler (SPÖ), Vorsitzender des Städtebundes. „Viele würden sich gerade in dieser Zeit mit Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit das Angebot im Privatbereich nicht leisten können. Da ist natürlich, die öffentliche Aufgabe und das Angebot ein umso wichtigeres.“

Dass es jederzeit die Möglichkeit auf Betreuung gibt, sieht Stadler nach einem Jahr Pandemie und außergewöhnlichen Belastungen auch als psychologisch Entlastung für die Eltern. Für die zusätzlichen drei Wochen, die Kindergärten offen haben sollen, hofft man auf freiwillige Meldungen von Pädagoginnen und Pädagogen sowie von Betreuerinnen und Betreuern. Bei den Angeboten in den Schulen können auch Lehramtsstudierende aushelfen.