Osterfeiern in Kirche
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Religion

Ostern: Kein Singen, keine Fußwaschung

Die österreichischen Bischöfe haben Regeln für das Osterfest in der Kirche veröffentlicht. Gottesdienste dürfen mit FFP2-Masken und Abstand stattfinden. Auf das Singen oder auch die Fußwaschung am Gründonnerstag muss aber verzichtet werden.

Ganz so einsam wie im vergangenen Jahr werden die katholischen Osterfeiern heuer wohl nicht ausfallen. In der Pfarre in Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) beispielsweise findet die Palmsonntagsprozession mit FFP2-Maske und Abstand im Freien statt, die darauffolgenden Gottesdienste sind dann in der Kirche geplant.

„Für die Gottesdienste in den Kirchen müssen wir leider Zählkarten auflegen. Ich bin nicht sehr glücklich darüber, aber da gibt es keine andere Möglichkeit. Die Karliturgie wurde bei uns immer mit vollen Kirchen gefeiert. Das ist heuer nicht möglich“, sagte Pfarrer Josef Grünwidl im Gespräch mit noe.ORF.at. In der Pfarre in Perchtoldsdorf können pro Gottesdienst aufgrund der CoV-Abstandsregel jeweils 90 Personen teilnehmen. Für die restlichen Gläubigen wird es einen Livestream geben.

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Die Katholische Bischofskonferenz veröffentlichte die Regelungen für die Osterfeiertage

Generell gelten bei Gottesdiensten die allgemeinen Coronavirus-Grundregeln: Die Gottesdienste müssen also unter Beachtung der FFP2-Maskenpflicht und der Einhaltung des Mindestabstandes von zwei Metern für Personen, die nicht in einem Haushalt leben, abgehalten werden. Zudem muss auf das Singen verzichtet werden. Eigenes Notenmaterial wurde von der Bischofskonferenz zur musikalischen Gestaltung nun für Ostern für die Kirchen zur Verfügung gestellt.

Regeln für Ostern

Die Regeln im Detail gibt es auf der Homepage der Österreichischen Bischofskonferenz

Sollte am Palmsonntag keine Prozession möglich sein, könne das Gedenken an den Einzug Jesu in Jerusalem auch im Inneren der Kirche mit dem Einzug verbunden werden, heißt es. Möglich ist auch eine Gestaltung des Palmsonntagsgottesdienstes zur Gänze im Freien.

Große Prozessionen müssen ausfallen

Außerdem gelten weitere Regelungen: „Es wird am Gründonnerstag keine Fußwaschung geben, es wird keine Kelchkommunion für alle geben. Es ist auch mit den Prozessionen sehr schwierig. Wir hatten hier immer eine große Auferstehungsprozession in der Osternacht – mit Blasmusik und vielen Leuten. Auch das wird heuer nicht möglich sein“, so der Pfarrer. Die am Karfreitag übliche Kreuzverehrung muss in diesem Jahr auf die Verneigung oder eine Kniebeuge beschränkt werden. Eine Berührung des Kreuzes, wie vielerorts üblich, ist nicht erlaubt.

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Die Gottesdienste müssen unter Einhaltung des Mindestabstandes von zwei Metern abgehalten werden

Trotz der Einschränkungen herrscht Erleichterung, Ostern heuer gemeinsam in den Kirchen feiern zu können. „Ostern ist das größte christliche Fest, wichtiger als Weihnachten, weil es den Tod und die Auferstehung Jesu Christi feiert. Wenn wir unser wichtigstes Fest nicht gemeinsam feiern können, dann fehlt uns schon etwas Wesentliches. Das haben wir im Vorjahr gesehen, wo das miteinander Feiern zwar möglich war, aber doch nur über Livestream, Fernsehen und Radio“, so Michael Prüller, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Erzdiözese Wien.

In den großen Karfreitags-Fürbitten soll es außerdem, wie bereits im vergangenen Jahr, eine eigene Coronavirus-Fürbitte geben, mit der auch im zweiten Jahr der Pandemie der CoV-Erkrankten und -Verstorbenen sowie deren Angehörigen gedacht wird.