Chronik

43 Flüchtlinge in Kühllaster: Haft für Schlepper

In Korneuburg ist ein 51-Jähriger wegen Schlepperei zu drei Jahren teilbedingter Haft verurteilt worden. Er soll im September 43 Flüchtlinge in einem Kühllaster von Rumänien bis in den Bezirk Bruck an der Leitha transportiert haben.

Unter widrigen Bedingungen soll der 51-Jährige die aus Syrien, dem Irak und der Türkei stammenden Personen nach Niederösterreich geschleppt haben. Das Urteil gegen den türkischen Staatsbürger beinhaltet eine unbedingte Haftstraße im Ausmaß von einem Jahr.

Lenkerin des Vorausfahrzeuges ebenso verurteilt

Die Zweitangeklagte – eine Frau aus Rumänien, die ein Vorausfahrzeug lenkte – wurde ebenso verurteilt, zu 32 Monaten teilbedingt. Der unbedingte Teil beträgt acht Monate. Beide Schuldsprüche sind nicht rechtskräftig.

Beide Beschuldigten waren geständig. Der 51-Jährige gab auch die Namen der Hintermänner bekannt. Zur Zweitangeklagten wurde seitens des Gerichts festgehalten, dass sie einen untergeordneten Tatbeitrag geleistet habe. Während die Beschuldigten die Urteile annahmen, gab die Staatsanwaltschaft keine Erklärung ab.

Lkw
LPD NÖ
In diesem Anhänger wurden die Menschen unter widrigen Bedingungen transportiert

Der Fall war im September des Vorjahres aufgeflogen. Die Polizei war darüber informiert worden, dass bei der Abfahrt Bruck an der Leitha West der Ostautobahn zahlreiche Menschen ausgestiegen und in die umliegenden Felder geflüchtet seien. Bei einer groß angelegten Fahndung unter Einsatz eines Hubschraubers der Flugpolizei und mehrerer Streifen wurden 38 Personen gemäß dem Fremdenpolizeigesetz vorläufig festgenommen. Sie waren zum Teil in einem schlechten gesundheitlichen Zustand und wurden von Rettungskräften versorgt.

Sechs minderjährige Kinder unter Flüchtlingen

Insgesamt hatten sich 43 Personen, unter ihnen sechs minderjährige Kinder, an Bord befunden. Bei einem Stopp waren aber einige der Geschleppten geflüchtet. Zahlreiche Menschen wurden während der Fahrt kurzzeitig ohnmächtig.

Die Ermittlungen des Landeskriminalamtes Niederösterreich ergaben, dass der Transport von Rumänien über Ungarn nach Österreich gelangt war. Bei der Durchsuchung des sichergestellten Sattelkraftfahrzeugs nahmen die Beamten im hinteren Bereich des Kühlanhängers eine Falltür bzw. eine in den Fahrzeugboden geschnittene Luke wahr. Im Kühlaufbau des Anhängers wurde keine Möglichkeit der Belüftung festgestellt.