Ineinander gestapelte Stühle in einem Schanigarten
APA/Helmut Fohringer
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Coronavirus

Osterruhe mit Ausreisebeschränkungen

Der Oster-„Lockdown“ ist nun in eine erste Verordnung gegossen. Demnach werden in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland von Gründonnerstag bis Dienstag nach Ostern die Geschäfte geschlossen. Für Ein- und Ausreisen braucht es gute Gründe.

Im erlaubten Handel dürfen nur Produkte angeboten werden, die dem „typischen Warensortiment“ entsprechen. Das heißt im Klartext, der Supermarkt soll Nahrungsmittel, aber kein Spielzeug, Blumen oder Fernsehgeräte anbieten. Die entsprechende Regel hatte schon in früheren Lockdowns für Probleme gesorgt, da einzelne Unternehmen sich geweigert hatten, sie umzusetzen.

Dazu müssen auch die persönlichen Dienstleister (Friseure etc.), Museen und Zoos wieder für die genannten sechs Tage schließen. Die Ausgangsbeschränkungen, die im Rest des Landes nur nachts gelten, werden im Osten rund um die Uhr wirksam. Das heißt, man darf das Haus bzw. die Wohnung nur aus bestimmten Gründen verlassen, etwa zum Einkaufen, zur Hilfeleistung, zum Kontakt mit Eltern, Kindern und Geschwistern sowie zum Aufenthalt im Freien, entweder zum Ausführen von Tieren oder zur „körperlichen und psychischen Erholung“.

Kein Verbot von Take-away in Gastro

Die nämlichen Ausnahmen sind auch die einzigen Gründe, wegen derer man die Bundesländer während der „Osterruhe“ verlassen oder betreten darf. Das heißt, eine Kleider-Shopping-Reise vom Burgenland in die Steiermark oder von Nieder- nach Oberösterreich ist laut dem Verordnungsentwurf nicht gestattet. Wenn ein Wiener seine Schwester in Tirol besuchen will, ist das hingegen erlaubt.

Nicht in dem Entwurf enthalten ist ein Verbot von Take-away in der Gastronomie, über das am Montag medial spekuliert worden war, da sich beispielsweise in der Wiener Innenstadt zuletzt gehäuft große Menschentrauben vor Lokalen bei deren Freiluft-Ausschank gebildet hatten.

Aufruf zu freiwilligen Tests vor Ostern

Unterdessen riefen Vertreter von Wirtschaft und Beschäftigten in Niederösterreich gemeinsam am Montag alle rund 100.000 Unternehmer und 600.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dazu auf, vor Ostern freiwillig testen zu gehen. „Je mehr wir testen, desto wirksamer können wir Infektionsketten durchbrechen und desto schneller bekommen wir unser altes Leben zurück“, betonten Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP), Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich sowie Thomas Salzer, Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich.

„Um der dritten Welle Herr zu werden, braucht es zusätzlich zu den verpflichtenden Maßnahmen, die ab Gründonnerstag in Kraft treten werden, auch eine große Portion Eigenverantwortung von uns allen“, wurde vor dem Hintergrund weiterhin sehr hoher Infektions- und Hospitalisierten-Zahlen in einer Aussendung mitgeteilt. Entscheidend sei, dass CoV-Tests in den kommenden Tagen „zu einem selbstverständlichen Teil unserer wöchentlichen Routine von uns allen werden. Gemeinsam mit der Impfung und der Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln sind regelmäßige Testungen das effektivste Mittel gegen die Pandemie“, hieß es.

Forderung nach Anerkennung der Selbsttests

Weiters wurde die Forderung an Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) erneuert, Selbsttests anzuerkennen: „Um die über 600.000 wöchentlichen verpflichtenden Testungen der Beschäftigten auch in den mittelständischen und kleineren Betrieben in Niederösterreich durchzuführen, braucht es rasch die Anerkennung der Selbsttests, die unter Aufsicht in den Firmen durchgeführt werden können.“ Um das medizinische Personal zu entlasten, müsse der Kreis der Personen, die Selbsttests nach einer qualifizierten Unterweisung kontrollieren und abnehmen können, erweitert werden. „Nur so können wir sicherstellen, dass diese Mammutaufgabe auch in der Praxis umsetzbar ist“, wurde betont.

Bühne Baden sagt Veranstaltungen bis Ende Mai ab

Die Bühne Baden hat am Montag alle Veranstaltungen bis Ende Mai abgesagt. Der Schritt erfolge „aufgrund der aktuell sehr angespannten Corona-Situation und der in naher Zukunft nicht zu erwartenden größeren Öffnungsschritte“, wurde in einer Aussendung betont. Zwölf Termine im Stadttheater und im Max-Reinhardt-Foyer seien betroffen.

Auf www.buehnebaden.at und www.youtube.com/buehnebaden werden zwei Online-Konzerte abrufbar sein: „Dolly & Co“ (Musical) vom 10. bis 16. April (jeweils 19.30 Uhr), und „Traviata & Co“ (Oper) vom 17. bis zum 23. April (ebenfalls jeweils 19.30 Uhr).