Sujet Lastwagen Lkw Güterverkehr
pixabay/andreas160578
pixabay/andreas160578
Wirtschaft

CoV: Lkw-Branche zieht gemischte Bilanz

Die Unternehmen für Gütertransporte ziehen nach dem Pandemiejahr eine gemischte Bilanz. Während sich einige Bereiche über Zuwächse freuen, bangen andere um ihre Existenz. Ausreisetests und Grenzwartezeiten werden zur Herausforderung.

Die Branche bestehe in Niederösterreich zu einem Großteil aus Klein- und Mittelbetrieben, die sich auf einen bestimmten Bereich spezialisiert haben, erklärt Markus Fischer, Obmann der Fachgruppe für das Güterbeförderungsgewerbe in der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Deshalb gebe es enorme Unterschiede, was die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise betrifft.

Während etwa Zulieferer für die Eventbranche, die Gastronomie, den Flughafen oder auch für Tankstellen enorme Umsatzeinbußen hinnehmen mussten, ist man im Lebensmittel-, Pharma- oder Baustellenbereich „mit einem blauen Auge davongekommen“, so Fischer gegenüber noe.ORF.at. Zum Teil gab es hier sogar Zuwächse.

Verzögerungen durch Grenzkontrollen und Ausreisetests

Insgesamt schloss die Branche in Niederösterreich das vergangene Jahr mit einem Minus von etwa zwölf Prozent ab. Damit liege man im Bundesschnitt, so Fischer. Zusätzlich zur generellen Auftrags- und Wirtschaftslage würden einige Covid-19-Maßnahmen besondere Herausforderungen darstellen.

So kommt es etwa häufig zu längeren Grenzwartezeiten, Lieferzeiten könnten dadurch nicht immer eingehalten werden. Auch die Ausreisetests in Hochinzidenzgebieten, wie aktuell etwa in den Bezirken Wiener Neustadt und Neunkirchen, seien ein zusätzlicher bürokratischer Aufwand, so Fischer.

Generell würden viele Lieferbetriebe zudem mit Personalmangel kämpfen. „Es ist schwer, fahrendes Personal zu finden“, sagt der Fachgruppenobmann. Das habe sich auch 2020, in Zeiten der Rekordarbeitslosigkeit, nicht geändert. In Österreich ortet er ein „Imageproblem“ beim Beruf des Lkw-Fahrers. Man müsse daher häufiger auf Arbeitskräfte aus den Nachbarstaaten zurückgreifen.