Der Tennisplatz ist nach wie vor die Heimat von Jürgen Melzer. Nach mehr als zwei Jahrzehnten auf der ATP-Tour vollzog der 39-jährige einen „fliegenden Wechsel“ auf den Sportdirektor-Posten des Österreichischen Tennisverbandes (ÖTV). In dieser Funktion besucht Melzer derzeit alle Bundesländer, um sich einen Überblick über die Nachwuchsarbeit zu verschaffen.
Bei seinem Lokalaugenschein im Sportzentrum Niederösterreich zeigte sich Melzer zufrieden. „Ich möchte die Erfahrung meiner jahrelangen Profikarriere an die jungen Burschen und Mädchen weitergeben. Gemeinsam mit meinem Team kann ich natürlich auch keine Wunder vollbringen. Wir müssen mit dem arbeiten, was wir haben. Das ist gut und jetzt muss unser Ziel sein, wieder mehr Leute zu den Junioren-Grand-Slam-Turnieren zu bringen.“
Melzer auf Lokalaugenschein im Sportzentrum Niederösterreich
Talente von Melzer beeindruckt
Niederösterreichs Verbandspräsidentin Petra Schwarz spricht von einem „absoluten Glücksfall, dass Jürgen Melzer diese Funktion als Sportdirektor sofort nach dem Ende seiner Karriere übernommen hat.“ Die Talente selbst waren für jeden Tipp des ehemaligen Weltranglisten-Achten dankbar. Der regierende Unter-18-Staatsmeister Gregor Hausberger aus Kematen an der Ybbs (Bezirk Amstetten) genoss das Training mit Melzer. „Ich war zu Beginn doch sehr nervös, als ich Jürgen Melzer gesehen habe. Er war immerhin einmal in den Top 10 der Weltrangliste. Es ist toll, dass ich von ihm Tipps bekomme.“ Auch die Unter-16-Vize-Staatsmeisterin Ava Schüller aus Klosterneuburg (Bezirk Tulln) war begeistert: „Jürgen hat mir sofort Tipps gegeben, wie ich meine Schläge verbessern kann. Das habe ich sofort gut umgesetzt.“
Heimischer Nachwuchs gut aufgestellt
Die Tennis-Saison 2021 begann für die niederösterreichischen Talente durchaus vielversprechend. Gregor Hausberger wurde bei den Burschen Unter-18-Staatsmeister, bei den Mädchen kamen im Unter-16-Bewerb gleich drei der vier Halbfinalisten aus Niederösterreich. Liel Marlies Rothensteiner (BMTC Mödling) entschied das Finale gegen Ava Schüller klar für sich. Rothensteiner gewann mit ihrer Partnerin Laura Fuchs (Dornbirn) auch den Doppelbewerb.