Polizeikontrolle
ORF/Felix Novak
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Coronavirus

Keine Ausreisekontrollen im Bezirk Scheibbs

Dem Bezirk Scheibbs ist am Donnerstagnachmittag von der AGES überraschend eine Sieben-Tages-Inzidenz unter 400 bescheinigt worden. Damit bleiben die geplanten zusätzlichen Maßnahmen ab Karfreitag aus.

Der Bezirk Scheibbs wies am Donnerstag laut dem Dashboard der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) eine Sieben-Tages-Inzidenz von 386,3 auf. Damit lag dieser Wert erstmals seit dem Donnerstag der Vorwoche (25. März) wieder unter der für Ausreisekontrollen maßgeblichen Schwelle von 400. Maßnahmen aufgrund des Erlasses von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sind damit zumindest vorerst vom Tisch. Sie könnten frühestens eine Woche später in Kraft treten, falls die Zahlen ab Freitag wieder signifikant steigen.

Eine Ausreisekontrollen beinhaltende Verordnung wäre notwendig gewesen, wenn die Region in Sachen Inzidenz auch am Donnerstag – und damit zum siebenten Mal in Folge – über der 400er-Schwelle rangiert hätte. Am Mittwoch war der Wert bei 446,7 gelegen.

Bezirkshauptmann war überrascht: „Wir sind froh darüber“

Der niedrigere Wert am entscheidenden siebenten Tag kam für viele in der Region überraschend. Auch Bezirkshauptmann Johann Seper hatte noch am Donnerstagvormittag mit einem anderen Ergebnis gerechnet. Er hätte dann am Donnerstagnachmittag eine entsprechende Verordnung erlassen müssen. Höhere Infektionszahlen, die länger als sieben Tage zurücklagen und damit nun aus der Statistik fielen, seien nun offenbar für die sinkende Inzidenz verantwortlich. Außerdem seien wohl einige Fälle der vergangenen Tage nachträglich anderen Bezirken zugerechnet worden, wie dies im Zuge der CoV-Berechnungen immer wieder geschieht.

„Wir sind froh darüber“, sagte der Bezirkshauptmann im Gespräch mit noe.ORF.at. Er bedankte sich bei all jenen, die mit ihrem Verhalten die sinkenden Zahlen ermöglicht hätten. Die überraschende positive Entwicklung heiße „aber nicht, dass wir lockerlassen können“. Seper besprach sich am Nachmittag mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern des Bezirks. Höhere Testkapazitäten, die ursprünglich für den Fall von verpflichtenden Kontrollen geplant waren, dürfte man dabei trotzdem beschließen.

Kein Bezirk über dem Grenzwert

Über 400 lag am Donnerstagnachmittag kein niederösterreichischer Bezirk. Am nächsten kam der Marke der Bezirk Melk mit 396,5. Waidhofen an der Ybbs, das die maßgebliche Schwelle zuletzt dreimal in Serie übertroffen hatte, wurde ein Wert von 338,6 bescheinigt. Ebenfalls über 300 lagen die Bezirke Wiener Neustadt-Land (341,0), Baden (333,2) und Amstetten (303,8). Mit dem Bezirk Neunkirchen (288,4) und Wiener Neustadt (277,2) rangierten zwei der drei niederösterreichischen Regionen mit Ausreisebeschränkungen unter der 300er-Marke.

Für die drei mit zusätzlichen Maßnahmen belegten Gebiete wurde am Donnerstag eine erneute Zwischenbilanz gezogen. In den Bezirken Wiener Neustadt-Land und Neunkirchen gab es seit 25. März insgesamt 19.505 Kontrollen und 1.038 Zurückweisungen. Anzeigen wurden Polizeiangaben zufolge weiterhin keine verzeichnet. Anders in Wiener Neustadt, wo bereits seit dem 13. März Ausreisekontrollen stattfinden. Hier wurden bis einschließlich Mittwoch bei 61.000 Kontrollen und 970 Zurückweisungen auch 16 Anzeigen vermerkt.