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SKN beurlaubt Trainer Ibertsberger

Zwei Tage nach der bitteren 0:1-Niederlage gegen die Admira hat der SKN St. Pölten seinen Cheftrainer Robert Ibertsberger beurlaubt. Sportdirektor Georg Zellhofer werde das Traineramt interimsmäßig übernehmen, so der SKN am Montag in einer Aussendung.

Man habe auf den Negativlauf der vergangenen Wochen reagiert und Cheftrainer Ibertsberger „mit sofortiger Wirkung beurlaubt“, heißt es in der Aussendung. „Wir haben keine Entwicklung der Mannschaft mehr gesehen und die Hoffnung verloren, dass das Team in dieser schwierigen und herausfordernden Situation den Turnaround schaffen kann“, so der General Manager des SKN, Andreas Blumauer.

Das 3:3 in Hartberg in der letzten Runde des Grunddurchgangs sei ein „kleiner Lichtblick“ gewesen, der Auftritt der Mannschaft im ersten Spiel der Qualifikationsrunde habe den Verein aber letztlich zum Handeln veranlasst. Der SKN hatte sich am Samstag im Niederösterreich-Derby gegen die Admira mit 0:1 geschlagen geben müssen.

SKN-Trainer Robert Ibertsberger
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Nach etwas mehr als einem Jahr muss Robert Ibertsberger den Platz auf der Trainerbank des SKN räumen

Seit März 2020 im Amt

Ibertsberger war seit etwas mehr als einem Jahr Cheftrainer des SKN St. Pölten. Der gebürtige Salzburger stand 35 Spiele lang an der Seitenlinie der Niederösterreicher. Seine Bilanz: elf Siege, acht Unentschieden und 16 Niederlagen.

„Robert hat das Team vor einem Jahr in einer schwierigen Situation übernommen, hat souverän den Klassenerhalt geschafft und die Mannschaft hat im Herbst eine sehr gute Leistung gezeigt. Für seinen Einsatz bedanken wir uns sehr herzlich“, so Blumauer.

Ibertsberger: „Zahlen sprechen nicht für mich“

Ibertsberger selbst hatte mit seinem Aus gerechnet. „Mir war schon klar, dass es in die Richtung gehen kann“, erklärte er. „Es ist legitim im Profifußball, die Zahlen sprechen nicht für mich.“ Der Salzburger hätte sich allerdings durchaus zugetraut, selbst die Wende zu schaffen. Der Rückfall mit Fortdauer der Saison sei „schwer erklärbar“, betonte Ibertsberger.

„Wir haben dann versucht, mehr Stabilität reinzubekommen, mehr über den Kampf zu kommen, aber es war nur ein kurzes Aufflackern.“ Es seien mitunter auch wichtige Spieler ausgefallen, die Erfahrung habe teilweise gefehlt. „Ich habe noch nicht alles richtig gemacht, aber ich bin schon stolz, dass ich im Herbst eine gewisse Entwicklung hineingebracht habe.“

Georg Zellhofer
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Sportdirektor Georg Zellhofer übernimmt vorläufig das Traineramt, bis ein neuer Trainer gefunden ist

Sportdirektor Georg Zellhofer leitete bereits am Montag das erste Training. Er kenne die Mannschaft sehr genau und sehe den Schwerpunkt der Arbeit nun darin, die negativen Emotionen in positive zu kehren, heißt es in der Aussendung. „Die Mannschaft ist durch die Niederlagen verunsichert, das Selbstvertrauen und die Leichtigkeit sind weg. Es gilt nun, Stabilität und Sicherheit in das Team zu bringen. Ich bin überzeugt, dass diese Mannschaft mehr Potenzial hat, als sie zuletzt gezeigt hat“, so Zellhofer.

Ibertsberger hatte vor dem SKN St. Pölten bereits als Interimstrainer den WAC (2018) und die Wiener Austria (2019) betreut. Der SKN hatte den auslaufenden Vertrag mit dem 44-Jährigen erst im Jänner bis zum Ende der Saison 2021/2022 mit Option auf ein weiteres Jahr verlängert.