Putzen
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CHRONIK

Frühjahrsputz endet häufig im Spital

Rund 22.000 Personen pro Jahr verletzen sich in Österreich bei Reinigungsarbeiten im Haushalt. Um die Spitäler während der CoV-Pandemie nicht noch weiter zu belasten, gibt das Kuratorium für Verkehrssicherheit Tipps, um Stolperfallen beim Putzen zu vermeiden.

Ein Jahr Pandemie-Alltag stellte unsere Tagesabläufe auf den Kopf und veränderte unsere Gewohnheiten. Eine gute Gelegenheit, auch beim Frühjahrsputz ein paar Dinge anders zu machen und so Unfälle zu vermeiden, rät das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV). Allein in den Monaten März und April, wenn üblicherweise der Frühjahrsputz in Privathaushalten ansteht, landen österreichweit 3.600 Personen mit Verletzungen, die sie sich beim Putzen zugezogen haben, im Spital.

Es sei die vertraute Umgebung, die zu Leichtsinn führe, sagte die Sprecherin des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, Johanna Trauner-Karner: „Gerade zu Hause rechnet man nicht mit dem großen Risiko. Man geht hier ein bisschen unvorsichtiger vor, steigt zum Beispiel aus Bequemlichkeit auf das Fensterbrett, anstatt eine stabile Leiter zu benutzen. Wer sich hier mit kleinen Gefahrenquellen auseinandersetzt, kann aber sein Unfallrisiko schnell deutlich reduzieren.“

Klassiker: Stürze von Treppen und am nassen Boden

Besonders gefährlich sind laut Trauner-Karner „Klappleitern, wo man sich mit der Hand nicht anhalten kann. Hier ist es ersichtlich, dass man sehr schnell den Schwerpunkt verliert und von der Leiter fällt“. Die Bandbreite an Verletzungen ist ihr zufolge groß: „Die meisten schweren Verletzungen bei Reinigungsarbeiten im Haushalt betreffen Stürze, aber auch scharfe Gegenstände. Ein Klassiker ist natürlich das Ausrutschen am nassen Boden, aber ganz gefährlich sind Treppenstürze oder Stürze von einer Leiter und das Balancieren auf einem Sessel bei Putzarbeiten, wo man dann natürlich auch runterfallen kann,“ sagt sie.

Solche Unfälle seien aber vermeidbar, wenn man gewisse Dinge beachtet, meint die Expertin vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. „Planen sie ausreichend Zeit für ihr Putzvorhaben ein, weil Überanstrengung und Hektik immer das Unfallrisiko erhöhen. Steigen Sie außerdem niemals auf Stühle und stapeln Sie keine Stühle auf Tischen. Verwenden Sie geprüfte Leitern und stellen Sie diese genau an jenen Ort, wo Sie sie brauchen, um zu vermeiden, dass Sie nach rechts oder nach links balancieren müssen“, empfiehlt Trauner-Karner.

Acht von zehn Verletzte sind Frauen

Und auch auf die Kindersicherheit sollte man nicht vergessen, appelliert Trauner-Karner: „Lassen Sie Reinigungsmittel nicht leicht zugänglich stehen. Kinder müssen immer beaufsichtigt werden, Fenster dürfen nie offen bleiben.“ Außerdem sollte man lieber regelmäßig putzen, als alles auf einmal. Dann sei das Putzen nicht nur weniger riskant, sondern auch weniger anstrengend.

Laut einer aktuellen Umfrage des Kuratoriums für Verkehrssicherheit tun das bereits 88 Prozent aller in Österreich lebenden Personen. Während jedoch lediglich vier Prozent der Frauen angeben, selten oder nie zu putzen, ist dieser Wert bei den Männern fast fünfmal so hoch (21 Prozent). Entsprechend höher ist auch die Wahrscheinlichkeit für Frauen, bei Reinigungstätigkeiten im Haushalt zu verunfallen. Derzeit sind acht von zehn Verletzte weiblich.