Marillenblüte in der Wachau
ORF/Gernot Rohrhofer
ORF/Gernot Rohrhofer
Landwirtschaft

Kommende Tage für Obstbauern kritisch

Der aktuelle Wetterumschwung am Montag und Dienstag mit teilweise Frost und Schnee hat noch zu keinen großflächigen Schäden in der Landwirtschaft geführt. Die kommenden Tage sind für die heimischen Bauern aber kritisch.

Derzeit gebe nur vereinzelt Schäden – etwa bei der Marillen- und Kirschblüte – im Süden und Osten von Österreich, hieß es von der Österreichischen Hagelversicherung auf Anfrage der Austria Presse Agentur. Die Entwicklung hänge von den nächsten Tagen ab.

Bisher keine Frostschäden in Niederösterreich

In Niederösterreich hat der Wintereinbruch nach Auskunft der Landwirtschaftskammer bisher keine Frostschäden verursacht. Kritisch könnte es laut Wetterprognose allerdings Mittwoch- und Freitagfrüh werden. Gefährlich wären noch niedrigere Temperaturen etwa für Sellerie oder Kohlgemüse. Beim Obst könnte Frost für Schäden bei Marillen sorgen – die Bäume in der Wachau stehen gerade in Vollblüte. „Die Angst ist groß, dass es noch kälter wird“, sagte eine Sprecherin der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

Der landwirtschaftliche Spezialversicherer Österreichische Hagelversicherung braucht bei Frostschäden einige warme Tage, um allfällige Schäden genau beurteilen zu können. Laut Landwirtschaftskammer Steiermark haben die bisherigen Frostereignisse zu Blütenschäden, insbesondere bei Marillenbäumen, geführt. Nach derzeitigen Einschätzungen dürfte sich das aber noch nicht auf den Ertrag auswirken. Die für die kommenden Tage prognostizierten Temperaturen werden als kritisch eingestuft. Bei einer Temperatur unter minus fünf Grad Celsius wäre mit Ertragsausfällen zu rechnen.

Die Frostnächste könnten auch für die oberösterreichischen Obstbauern wieder zum Problem werden. Unter anderem haben die Marillen im Eferdinger Becken bereits zu blühen begonnen. „Wir hoffen, dass es nicht so extrem wird wie im Vorjahr “, sagte Heimo Strebl, Referent für Obst- und Weinbau in der Oberösterreichischen Landwirtschaftskammer, den „Oberösterreichischen Nachrichten“ (Dienstagsausgabe). Der Frost im Frühjahr 2020 habe bei den Marillen zu Ernteausfällen von 95 Prozent geführt, so Strebl.