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Chronik

Biker: Bundesforste fordern mehr Fairplay

Weil der Nutzungsdruck auf Wälder zuletzt enorm gestiegen sei, fordern die Österreichischen Bundesforste zum Saisonstart der Mountainbiker mehr Rücksicht und Respekt für die Umwelt. Zugleich stehen den Sportlern heuer 30 Kilometer Neustrecken zur Verfügung.

Endlich wieder mit dem Bike ins Grüne: Wer sich an die Regeln hält, für den hat das Warten bald ein Ende. Denn mit 15. April werden viele Mountainbike-Strecken wieder offiziell geöffnet. Vor allem seit Ausbruch der Pandemie im vergangenen Frühjahr nahm das Mountainbiken extrem zu, weiß Rudolf Freidhager, Vorstand der Bundesforste: „Der Nutzungsdruck auf Wälder und Naturräume ist im Moment enorm.“

Laut einer aktuellen Studie im Auftrag der Bundesforste verdoppelte sich der Anteil an Mountainbiker unter den Erholungssuchenden im Wald zuletzt von sechs auf 13 Prozent. Im Alltag führt das auch zu mehr Konflikten: abgerissene Absperrbänder, Waldschilder im Straßengraben, gefährliche Fahrmanöver und Fahrten durch Sperrgebiete, aber auch tödliche Unfälle. Zum Saisonauftakt appelliert Freidhager deshalb: "Bleiben wir fair und rücksichtsvoll, wenn wir in der Natur unterwegs sind, respektieren wir Tiere, Pflanzen und unsere Mitmenschen.“

„Biker-Fairplay“ soll Regeln vorgeben

Gemeinsam mit Partnern aus Tourismus, Jagd und Freizeitwirtschaft haben die Bundesforste ein „Biker-Fairplay“ ausgearbeitet, das die wichtigsten Spielregeln enthält: Auf markierten und freigegebenen Routen bleiben, Sperren zu Tagesrandzeiten beachten, Nacht- und Winterruhe einhalten, Wildtiere nicht beunruhigen und Hinweisschilder vor Ort berücksichtigen. „Der Trend zum Mountainbiken hält unverändert an. Umso wichtiger ist es, die Besucherströme in ökologisch verträgliche Bahnen zu lenken“, betont Freidhager.

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Laut einer aktuellen Studie hat sich der Anteil der Mountainbiker an den Erholungssuchenden zuletzt verdoppelt

Derzeit umfasst das Streckennetz für Mountainbikern in den Wäldern der Bundesforste etwa 2.450 Kilometer. Für die heurige Saison wurde das Angebot weiter ausgebaut und mehr als 30 neue Mountainbike-Kilometer an Streckenerweiterungen, Shared und Singletrails geschaffen, betonen die Bundesforste in einer Aussendung. In Niederösterreich umfasst das Angebot etwa 370 Kilometer.

Auf Grund der Konflikte wurden in Niederösterreich in den vergangenen Jahren, wie auch in Oberösterreich, Salzburg und Tirol, Rahmenverträge für das Mountainbiken abgeschlossen. Auf Basis der Verträge sind Pflicht- und Haftungsfragen klar geregelt. „Mit den Verträgen wurde Sicherheit für alle geschaffen. Das Vertragsmodell hat sich in den letzten Jahren bestens bewährt“, verweist der ÖBf-Vorstand auf eine gute Zusammenarbeit, die meist mit den Gemeinden, regionalen Tourismusverbänden oder Vereinen erfolgt.