Vöslauer
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WIRTSCHAFT

Die Rückkehr der Plastik-Mehrwegflasche

In den 1980er- und 1990er-Jahren waren Mehrweg-Plastikflaschen gang und gäbe, dann wurden sie völlig von Einwegflaschen verdrängt, was die Müllberge anwachsen ließ. Vöslauer bringt nun zu Jahresbeginn PET-Mehrweg-Pfandflaschen in die Supermärkte.

Die PET-Mehrwegflasche des Mineralwasser-Unternehmens aus Bad Vöslau (Bezirk Baden) ist um 90 Prozent leichter als die Glas-Mehrwegflasche. Zwölf Umläufe soll die PET-Flasche in der Regel schaffen und damit drei bis vier Jahre in Gebrauch sein, ehe sie wieder recycelt wird. Zum Vergleich: Bei Glas sind es 40 Umläufe. Vöslauer wird auch die Glasflasche weiter im Angebot haben.

Im Supermarkt wird ein Pfand von 29 Cent für die PET-Mehrwegflasche verlangt, für die dazugehörige Kiste drei Euro. Der Start ist für Jahresbeginn geplant, dafür werden in Bad Vöslau um sieben Millionen Euro neue Produktions- und Abfüllanlagen gebaut. Geschäftsführerin Birgit Aichinger spricht von einem Innovationstreiber in der Branche. Vöslauer sei das erste Unternehmen Österreichs, das wieder Plastik-Mehrwegflaschen in Umlauf bringe, so Aichinger.

Lob von Greenpeace und Global 2000

Umweltorgaisationen begrüßen die wiederverwendbare Plastikflasche. Bei Greenpeace heißt es dazu, dass derzeit nur 20 Prozent Mehrwegflaschen im Umlauf seien, im neuen Abfallwirtschaftsgesetz aber müsse – wenn es nach Greenpeace geht – dieser Wert auf 80 Prozent erhöht werden. Greenpeace-Konsumexpertin Lisa Panhuber fordert gesetzlich verpflichtende Maßnahmen gegen die Verpackungsflut. Das Waschen und Wiederverwenden erzeuge deutlich weniger Emissionen als die Erzeugung von neuen Einweggebinden, sagt Panhuber. Sie fordert auch die Diskont-Supermärkte auf, Mehrweg in ihr Sortiment zu nehmen. Ziel sei es, eine einheitliche Mehrweg-Pfandflasche für alle in Umlauf zu bringen, ähnlich wie bei Bierflaschen.

Von derzeit 1,6 Milliarden Einwegflaschen jährlich spricht man bei Global 2000. Mit der PET-Mehrwegflasche gebe es eine Möglichkeit, den Müllberg drastisch zu verkleinern. Lena Steger, Ressourcensprecherin von Global2000, hofft auf eine Trendwende. Denn würde man die Einwegflaschen aneinanderreihen, die jährlich in Österreich im Umlauf sind, so könnte man elfmal die Welt damit umrunden, so Steger.