Radlsonntag in der Gemeinde Bruck an der Leitha. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger kamen mit dem Rad zur Kirche.
Jan Magyar
Jan Magyar
Umwelt & Klima

Heimischer Finalist beim EU-Mobilitätspreis

Zum ersten Mal ist mit Bruck an der Leitha eine österreichische Stadt unter den Finalisten des Mobilitätswochen-Awards der EU gestanden. Mit ihren Projekten im Mobilitätsbereich hat Bruck die Jury in Brüssel beeindruckt, für den ersten Platz hat es allerdings nicht gereicht.

Rund 3.000 Gemeinden aus 53 Ländern beteiligten sich am Europäischen-Mobilitätswochen-Award 2020 für Städte unter 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die niederösterreichische Stadt Bruck an der Leitha wurde von einer Fachjury dabei sogar unter die Top Drei gewählt. „Dass wir als kleine Stadt mit nicht einmal 10.000 Einwohnern ins Finale gekommen sind, davon waren wir alle wirklich positiv überrascht“, so Umweltstadtrat und Organisator der Mobilitätswoche Christian Vymetal (ÖVP).

Eine ganze Woche im September 2020 veranstaltete die Stadt Projekte und Aktionen, die der Nachhaltigkeit im Mobilitätsbereich gewidmet waren. Neben der Malaktion „Blühende Straßen“ – samt Straßensperre – und Führungen am Brucker Windrad für Besucher, die mit dem Rad oder einem E-Fahrzeug angereist waren, wurde auch die Aktion „Wir RADLn in die Kirche“ umgesetzt. Im Lebensmittelbereich wurde außerdem der Fokus auf heimische Produkte gelegt, da diese nur wenige Transportkilometer hinter sich haben und somit einen kleineren ökologischen Fußabdruck besitzen.

Fotostrecke mit 3 Bildern

„Blühende Straßen“ in der Gemeinde Bruck an der Leihta. Kinder bemalen die Straßen.
Gemeinde Bruck
Die Malaktion „Blühende Straßen“ sorgte in Bruck an der Leitha für jede Menge Farbe
„Nicht weit hergeholt“. Heimische Produkte werden am Wochenmarkt in den Fokus gerückt.
Gemeinde Bruck
„Nicht weit hergeholt“ waren die heimischen Produkte am Brucker Wochenmarkt
„Mein Auto hat heute frei“. Eine Woche lang wurde in Bruck an der Leitha das Auto stehen gelassen.
Walter Kolm
Eine Woche lang wurde in Bruck an der Leitha das Auto stehen gelassen

Autofreie Woche wurde hervorgehoben

In besonderem Maße beeindruckte die Jury die Aktion „Mein Auto hat heute frei“. Dafür wurden in Bruck an der Leitha die Autos eine Woche lang stehen gelassen. Auch der Bürgermeister Gerhard Weil (SPÖ) und der Umweltstadtrat Christian Vymetal (ÖVP) beteiligten sich an diesem Projekt. „Ich glaube, das zeichnet gerade unser Projekt aus, dass wir gemeinsam mit den politischen Parteien, den politischen Akteuren, mit der Bevölkerung und mit den Institutionen diese Woche erarbeitet und durchgeführt haben“, sagte Vymetal gegenüber noe.ORF.at.

Für den ersten Platz reichte es allerdings nicht. Ausgezeichnet wurde die Gemeinde Lilienthal in Deutschland. „Natürlich, wenn man einmal so weit gekommen ist, würde man auch gerne gewinnen, aber ich würde jetzt nicht sagen, dass die Enttäuschung groß ist“, so Vymetal. Man wolle auch 2021 an der Mobilitätswoche teilnehmen und die Projekte, falls sie gut genug sein sollten, wieder einreichen.