Landwirtschaft

Neumann-Hartberger ist neue Bundesbäuerin

ÖVP-Nationalratsabgeordnete Irene Neumann-Hartberger ist am Montagabend zur neuen Bundesbäuerin gewählt worden. Damit steht die Niederösterreicherin erstmals an der Spitze des 1972 gegründeten Vereins, dem österreichweit mehr als 130.000 Bäuerinnen angehören.

Irene Neumann-Hartberger war schon vor der Wahl als Landesbäuerin im Präsidium des niederösterreichischen Bauernbundes vertreten. Zudem war sie seit 2017 Stellvertreterin der scheidenden Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann aus Vorarlberg. Jetzt übernimmt sie den Vorsitz des Vereins.

Mit ihr würden die Bäuerinnen nicht nur eine ideale Besetzung der Bundesbäuerin, sondern Österreichs Landwirtschaft eine starke Persönlichkeit zur Interessensvertretung gewinnen, freuten sich Niederösterreichs Bauernbund-Obmann Stephan Pernkopf und Niederösterreichs Bauernbund-Direktor Paul Nemecek über das Wahlergebnis. Neumann-Hartberger könne auf „ein breites Wissen und ein gutes Netzwerk setzen“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in einer Aussendung. „Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, unsere Bäuerinnen bestens vertreten zu wissen.“

Fokus auf sozialem und wirtschaftlichem Engagement

Der Schwerpunkt von Neumann-Hartbergers politischer Arbeit liegt auf der Entwicklung des ländlichen Raums und auf den Innovationen bei den landwirtschaftlichen Betrieben, hieß es am Dienstag in einer Aussendung. „Breit aufgestellte Betriebe von der Direktvermarktung, bis hin zum ‚Urlaub am Bauernhof‘ haben es besonders in Krisenzeiten einfacher", sagte die zukünftige Bundesbäuerin.

Aber: „Neue Ideen von der Vermarktung bis hin zu touristischen Konzepten und Bewusstseinsbildung über Programme wie ‚Schule am Bauernhof‘ werden aber in Zukunft noch wichtiger sein, um ein entsprechendes Einkommen zu erwirtschaften“, zeigte sie sich überzeugt.

Bundesbäuerin
NÖ Bauernbund
Die neue Bundesbäuerin mit dem niederösterreichischen Bauernbund-Obmann Stephan Pernkopf (l.) und dem niederösterreichischen Bauernbund-Direktor Paul Nemecek (r.)

Forderung nach Pflegeplätzen und Fachpersonal

In ihren Ansprüchen an einen attraktiven Lebensraum würden sich Bäuerinnen und Bauern im ländlichen Raum nicht vom Rest der Gesellschaft unterscheiden, so Neumann-Hartberger. „Wir benötigen genauso eine flexible Kinderbetreuung, gute Schulen, Infrastruktur und Nahversorgung."

Auch das Thema Pflege habe einen hohen Stellenwert, „da nachweislich am Land und vor allem auf den bäuerlichen Betrieben pflegebedürftige Angehörige noch im Familienverband versorgt werden“, hielt sie fest. Im Sinne einer positiven Entwicklung brauche es deshalb ausreichend flexible Unterstützung durch Fachpersonal und ein leistbares Angebot an Pflegeplätzen, so Neumann-Hartberger in der Aussendung.