Chronik

Frau getötet: Verdächtiger festgenommen

In Neulengbach (Bezirk St. Pölten) ist am Donnerstagabend die Leiche einer 64-jährigen Frau gefunden worden. Der Lebensgefährte der Frau wurde Polizeisprecher Johann Baumschlager zufolge festgenommen.

Beim Verdächtigen handelt es sich der Polizei zufolge um den Partner der Toten. Er soll das Opfer in der gemeinsamen Mietwohnung „durch Schläge mit einem Fäustel (Hammer, Anm.) auf ihren Kopf und durch Messerstiche und Schnittverletzungen im Halsbereich vorsätzlich getötet haben“, so Polizeisprecher Johann Baumschlager. Ermittler vermuten, dass sich die Tat bereits am Mittwoch ereignete.

„Bei seiner Festnahme gab der Beschuldigte gegenüber den Polizeibeamten an, für den Tod seiner Lebensgefährtin verantwortlich zu sein“, so Polizeisprecher Johann Baumschlager. Der Mann sei am Donnerstag kurz vor 18.00 Uhr festgenommen worden. Ein Nachbar habe die Polizei alarmiert, weil der Mann „blutüberströmt an seiner Tür geläutet hat“, so Baumschlager gegenüber noe.ORF.at

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Polizei am Tatort
APA/HELMUT FOHRINGER
Bei der Toten handelt es sich um eine 64-jährige Frau
Polizei am Tatort
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Die Tat ereignete sich in einem Mehrparteienhaus
Polizei am Tatort
APA/HELMUT FOHRINGER
Donnerstagabend war das Landeskriminalamt zur Spurensicherung am Tatort

NÖ Frauentelefon

Das NÖ Frauentelefon bietet unter 0800/800 810 kostenlose und anonyme Beratung: jeweils montags, mittwochs und freitags von 10.00 bis 12.00 Uhr, Rechtsberatung freitags von 14.00 bis 16.00 Uhr.

Vernehmung steht noch aus

Der Mann dürfte die meiste Zeit über neben der Leiche gewartet und sich dann am Donnerstag selbst am Kopf, am Hals, an Unterarmen und an den Beinen verletzt haben. Er musste aufgrund seiner Verletzungen in einem Krankenhaus operiert werden, so Baumschlager. Eine Bewachung durch Polizeikräfte im Krankenhaus wurde veranlasst.

Wann der 65-jährige österreichische Staatsbürger einvernommen werden kann, ist wegen seines gesundheitlichen Zustands noch unklar. Er wurde operiert und war am Freitag weiterhin in ärztlicher Behandlung. Der Mann wurde in die geschlossene Abteilung des Universitätsklinikums Krems gebracht. „Das Landeskriminalamt ist mit der Mord- und Tatortgruppe vor Ort und führt die Ermittlungen“, sagte Baumschlager. Ob der Mann bei den Behörden bereits bekannt war, etwa durch Betretungsverbote, werde ebenfalls noch erhoben.

Die Staatsanwaltschaft St. Pölten ordnete die Obduktion des Opfers sowie ein psychiatrisches Gutachten des Mannes an. „Es gibt Anhaltspunkte, die es erforderlich machen, ein Gutachten zur Frage der Zurechnungsfähigkeit in Auftrag zu geben“, hieß es von der Anklagebehörde. Ein Ergebnis wird in einigen Wochen erwartet. „Wir haben einen Antrag auf Untersuchungshaft oder vorläufige Anhaltung gestellt“, berichtete der Sprecher weiter. Gegen den 65-Jährigen wird wegen Mordes ermittelt.