Das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO ist um drei Elemente reicher. Die Kunst des Trockensteinmauerns findet man etwa in der Wachau. Aus Oberösterreich wird das Keramikflammen gelistet, aus Tirol das „Anklöpfeln“.
23.05.2021 18.58
23. Mai 2021, 18.58 Uhr
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Das nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich wird immer länger. Ein Fachbeirat der Österreichischen UNESCO-Kommission entschied sich bei den diesjährigen Neuaufnahmen für drei neue Aufnahmen – für das Trockensteinmauern, das in Niederösterreich eine lange Tradition hat, das „Anklöpfeln“, ein Adventbrauch aus Stans in Tirol, sowie das Flammen von Keramik, eine Technik, die noch in Oberösterreich angewendet wird.
Trockensteinmauern findet man in Niederösterreich verbreitet. Besonders bekannt sind sie in der Wachau, wo sie nicht nur das Landschaftsbild maßgeblich mitprägen, sondern überhaupt erst ermöglichten, dass die Region zu einem international bekannten Top-Weinbaugebiet werden konnte. Sie schaffen Raum, geben Struktur und machen Weinbau in vielen Steillagen überhaupt erst möglich.
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Mittlerweile 136 österreichische Elemente gelistet
Seit 2003 dokumentiert und schützt die UNESCO, die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, gelebte Traditionen. Seit 2010 führt die Österreichische UNESCO-Kommission das nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich. Seither fanden 136 Elemente zum sogenannten immateriellen Kulturerebe Einzug auf die österreichische Liste der schützenswerten Kulturtechniken und -praktiken. Gelistet werden dort Bräuche und Feste ebenso wie spezielles regionales Naturwissen oder Handwerkstechniken.
Aus Niederösterreich fanden sich in den letzten Jahren immer wieder Eintragungen in der nationalen Liste des österreichischen immateriellen Kulturerbes. Allein in den vergangenen beiden Jahren wurden das „Landumtragen“ der Mistelbacher Hauerzunft, „In d’Grean gehen“, das „Odlatzbia Oröwen im Wiesenwienerwald“ oder das „Jauken“ aufgenommen.
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Jedes Jahr werden die Einträge um neue kulturelle Ausdrucksformen und lebendige Traditionen erweitert. Laut Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) gehe es vor allem darum, kulturelle Ausdruckformen und Techniken für kommende Generationen zu bewahren. Zudem betonte sie die Nachhaltigkeit vieler kultureller Bräuche und Praktiken: „Der sorgsame Umgang mit der Natur und den vorhandenen Ressourcen ist bei vielen lebendigen Traditionen eine Selbstverständlichkeit", so Mayer bei der Präsentation der diesjährigen Neuzugänge. Die nächste Bewerbungsfrist für das Österreichische Verzeichnis endet am 30. Juni 2021.
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