Ruine Rehberg
ORF/Michael Chudik
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Chronik

Ruine Rehberg wird zum Leben erweckt

Die knapp 1.000 Jahre alte Burgruine in Rehberg (Bezirk Krems) ist in die Jahre gekommen. Seit vergangenem Winter befindet sie sich im Eigentum der Stadt Krems. Diese hat eine Sanierung des Relikts angeordnet. So soll die Ruine schon bald öffentlich zugänglich sein.

Fährt man durch das Kremstal Richtung Krems an der Donau, führt einen die Straße von einer Burgruine zur nächsten. Erst passiert man jene in Senftenberg, dann jene in Imbach, ehe man zur Burgruine Rehberg kommt. Letztere soll künftig weiter saniert werden, um schon bald noch mehr Touristen anzulocken.

Um das zu ermöglichen, ging die Ruine durch eine Schenkung des Vereins zur Förderung der Revitalisierung und Denkmalpflege ins Eigentum der Stadt Krems über. Zuvor waren eine Zustandserhebung, ein Sanierungskonzept und – mit Unterstützung des Landes – ein geologisches Gutachten erstellt worden.

Sanierung wird im Mai abgeschlossen

Zunächst war es allerdings gar nicht möglich, die Ruine zu besichtigen und eine Befundung durchzuführen. Erst mussten lockere Teile abgeräumt und mehrere Felsbereiche von Bewuchs befreit werden. Zur Sicherung eines vorspringenden Felsens waren zwei Pfeiler aus Spritzbeton und mehrere Stabanker errichtet worden. Die Arbeiten werden vom Bundesdenkmalamt und der Kulturabteilung des Landes abgestimmt und gefördert. In den letzten Wochen wurde bereits fleißig an der Sanierung gearbeitet. Planmäßig sollen sie Ende Mai abgeschlossen werden.

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Eingang Ruine
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Drei Ruinen liegen im Kremstal nur einen Katzensprung voneinander entfernt, eine davon ist die Burgruine Rehberg
Schild
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Ein Schild beim Eingang erzählt die Geschichte der Ruine
Ruine Rehberg
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Die Ruine ist nun im Eigentum der Stadt Krems
Felsen
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Bei den Sanierungsarbeiten war aufgrund von vorspringenden Felsen Vorsicht geboten
Ruine Rehberg
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Schon bald soll die Ruine für die öffentliche Nutzung zugänglich sein

Die Ruine in Rehberg zählt zu den ältesten Gebäuderresten im nördlichen Stadtteil von Krems. Die Geschichte geht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1141 wurde die Ruine erstmals erwähnt und diente im Laufe der Zeit als Residenz vieler Adeliger, darunter den Lengenbachern, Babenbergern und Habsburgern. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Burg zu einem Wohnschloss umgebaut. Um 1800 verkaufte der letzte adelige Besitzer, Eugen von Falkenhayn, das Gebäude an die Gemeinde Rehberg.

Das war auch der Beginn des Verfalls des Bauwerks. Größere Bauteile wurden abgebrochen und von der Bevölkerung als Baumaterial verwendet. Nachdem die Ruine einige Zeit privaten Eigentümern gehörte, war sie von 1969 bis zuletzt im Besitz des Verein zur Förderung und Erneuerung von Krems (später Verein zur Förderung der Revitalisierung und Denkmalpflege). Seit Winter 2020 ist sie Eigentum der Stadt Krems. „Die Übernahme ist Ausdruck unserer Verantwortung gegenüber dem baukulturellen Erbe in unserer Stadt, das wir zu bewahren und zu pflegen haben“, sagt Bürgermeister Reinhard Resch (SPÖ).