Charly und sein Retter Adolf Ordelt
Dominik Meierhofer
Dominik Meierhofer
Tiere

Partnersuche für treuen Rehbock Charly

Das ehemals verwaiste Rehkitz Charly auszuwildern, gelingt seinem Retter Adolf Ordelt aus Maria Taferl (Bezirk Melk) nicht. Immer wieder kommt das Tier zurück. Nun wird eine Partnerin für den Rehbock gesucht, die ihm den Abschied erleichtern soll.

Dass Charly in diesen Tagen seinen ersten Geburtstag überhaupt erlebt, hat ausschließlich mit dem Lkw-Fahrer Adolf Ordelt aus Maria Taferl (Bezirk Melk) zu tun. Dieser fand das eben erst geborene Tier neben seiner toten Mutter am Straßenrand. Sie dürfte von einem Auto überfahren worden sein.

Nach dem Fund des verwaisten Rehkitzes verständigte Adolf Ordelt einen Jäger, mit dem er vereinbarte, dass er das Kitz mit nach Hause nehmen und versuchen würde, es aufzuziehen: „Es war so klein, es konnte nicht einmal noch stehen. Wir haben es auf eine Waage gelegt, es war nicht einmal ein Kilo schwer“, erinnert sich Charlys Retter.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Rehbock Charly auf der Straße liegend
Privat
Dass Charly noch lebt verdankt er dem LKW-Fahrer Adolf Ordelt, der das Kitz neben seiner toten Mutter am Straßenrand entdeckte
Rehbock Charly mit seinem „Herrchen“
Privat
Ordelt nahm das Jungtier bei sich zuhause auf und päppelte es auf
Rehbock Charly wird mit Milchflasche gefüttert
Privat
Alle zwei Stunden wurde Charly zu Beginn mit der Flasche gefüttert
Rehbock Charly beim Esstisch
Privat
Aus dem eigentlich scheuen Tier wurde ein Familienmitglied, das sich auch mit den Katzen des Hauses anfreundete…
Rehbock Charly mit Katze
Privat
… so sehr, dass auch Kuscheleinheiten auf dem Programm standen.
Rehbock Charly mit einem Hund
Privat
Auch mit dem Haushund habe es kein Problem gegeben, erzählt Adolf Ordelt
Rehbock Charly mit seinem „Herrchen“
Dominik Meierhofer
Nur das mit der Auswilderung klappte nicht. Jetzt lebt Charly im Damwildgehege und ist auf der Suche nach einer Partnerin.

Charly wuchs gemeinsam mit anderen Haustieren auf

Es begann eine schwierige Phase, in der die ganze Familie zusammenhalf: „Meine Mutter ist sofort in ein Geschäft gefahren und hat Ziegenmilch besorgt, meine Nichte Sandra hat ihm die ersten Tropfen eingeflößt, es hat funktioniert, er hat sie angenommen. Und so zogen wir ihn auf, zu Beginn alle zwei Stunden das Fläschchen, Tag und Nacht, wir haben uns abgewechselt, meine Frau, meine Schwester, meine Nichte und ich – und so überwanden wir die kritische erste Zeit und haben Charly durchgebracht“, berichtet Ordelt.

Der kleine Rehbock war sofort Mitglied der Familie und spielte ganz selbstverständlich mit dem Hund und den zwei Katzen des Hauses. Als er älter wurde, versuchte Adolf Ordelt, Charly auszuwildern und nahm ihn mit in den Wald – aber vergebens: „Jedes Mal, wenn ich um 4.00 Uhr früh außer Haus gegangen bin, stand er wieder vor unserer Haustüre.“

Gesucht: Eine Geiß für den Rehbock

So übersiedelte Charly dann in das Damwildgehege von Adolf Ordelts Vater, wo er mit den Hirschen rasch Freundschaft schloss. Mittlerweile keimte eine neue Idee auf: „Es gibt immer wieder verwaiste Rehe, die aufgezogen werden. Vielleicht gibt es ja irgendwo eine geeignete Partnerin für Charly. Ich würde sie gerne bei uns im Gehege aufnehmen. Die Genehmigungen dafür hätten wir, es würde mich gar nicht stören“, so Ordelt gegenüber noe.ORF.at.

Die Familie darf gespannt sein, ob die die Rotwild-Partnervermittlung a la Adolf Ordelt vielleicht mit einem Happy End für Rehbock Charly ausgehen wird. Interessierte Geißen – bitte melden!