Holztransport LKW
NÖ Bauernbund/Eva Riegler
NÖ Bauernbund/Eva Riegler
Chronik

Nachtfahrverbot für Holz-Lkw geplant

Die Zahl der Holztransporte aus der Tschechischen Republik zu Sägewerken im Waldviertel steigt, die Beschwerden von Anrainern häufen sich. Bei einem Runden Tisch wurden nun Maßnahmen vereinbart. Geplant ist etwa ein Nachtfahrverbot für Holz-Lkw.

200 Holztransporte aus der Tschechischen Republik ins Waldviertel werden mittlerweile täglich gezählt. Nach einem ersten Runden Tisch mit Vertretern von Gemeinden, Wirtschaft und der Verwaltung fand nun ein zweites Treffen statt. Dabei wurde ein Maßnahmenpaket beschlossen.

„Die Vertreter der Wirtschaft haben zugesagt, mit der Sägeindustrie und den Frächtern des Waldviertels zeitnahe innerhalb eines Monats Gespräche zu freiwilligen verkehrsorganisatorischen Maßnahmen zu führen", sagte Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP). „Es geht dabei vor allem darum, die Nachtstunden von Holztransporten frei zu halten und dadurch die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten.“

Über weitere Ergebnisse des Runden Tisches sagte Schleritzko: „Ferner habe ich den Gemeinden angeboten, sie bei baulichen Maßnahmen wie etwa Fahrbahnteilern über den Niederösterreichischen Straßendienst zu unterstützen.“ Vertreterinnen und Vertreter der Region würden zusätzlich auch an Bundesministerin Leonore Gewessler (Grüne) herantreten und um Prüfung von Möglichkeiten zur Verlagerung der Holztransporte auf die Bahn ersuchen, so der Landesrat.

Schwerverkehr soll „konsequent kontrolliert“ werden

Stefan Grusch, Bezirkshauptmann von Gmünd und Organisator des Runden Tisches, kündigte gemeinsam mit den Bezirkshauptmännern von Waidhofen an der Thaya und Zwettl an, dass die Schwerverkehrskontrollen insbesondere der Holz-Lkw auf regionaler Ebene sowie unter Beiziehung der Prüfzüge des Landes Niederösterreich konsequent fortgesetzt werden. Ferner sollen die Möglichkeiten eines verordneten Lkw-Nachtfahrverbotes an den Grenzen zu Tschechien rechtlich geprüft werden. Den betroffenen Gemeinden wird auch angeboten, Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 30 km/h in den Ortsdurchfahrten zu prüfen, sofern das gewünscht wird.

Im Vorfeld des Treffens war eine Analyse der Holztransporte aus der Tschechischen Republik vorgenommen worden. Sie ergab, dass das Verkehrsaufkommen zugenommen hat, vor allem an den Grenzübergängen Neu-Nagelberg (plus ca. elf Prozent von 2019-2021) und Grametten (plus ca. 51 Prozent). Der Anteil der Holz-Lkw am Gesamt-Schwerverkehr liegt am Grenzübergang Neu-Nagelberg bei zehn Prozent, in Grametten bei 20 Prozent, beim Grenzübergang Fratres bei 90 Prozent.