Der erst vor wenigen Tagen in Wiener Neustadt zum stellvertretenden Bundesparteiobmann der FPÖ gekürte Udo Landbauer steht nun auch vor seiner erstmaligen Wahl zum Chef der Landesgruppe Niederösterreich der Freiheitlichen. In dieser Funktion tätig ist er bereits seit September 2018.
Am Samstag findet in Wieselburg ein Landesparteitag statt, zu dem auch Neo-Bundesobmann Herbert Kickl erwartet und ans Rednerpult treten wird. Landbauer (35) ist der einzige Kandidat für den Posten des Chefs der FPÖ Niederösterreich. Er wurde Parteiangaben zufolge vom Landesvorstand einstimmig vorgeschlagen.

Der Listenerste der FPÖ bei der niederösterreichischen Landtagswahl im Jänner 2018 war im darauffolgenden September wegen der NS-Liederbuch-Affäre bei der Burschenschaft Germania nach „fast achtmonatiger Polit-Frühpension“ zurückgekehrt. Beim im August 2018 eingestellten Ermittlungsverfahren wurde er „als Zeuge einvernommen“, hatte die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt betont.
Seit 1. Juli 2019 an der Spitze der Landespartei
Wurde Landbauer zunächst ab September 2018 „geschäftsführend“ neben Walter Rosenkranz als Chef der FPÖ Niederösterreich tätig, folgte er per 1. Juli 2019 als alleiniger Landesobmann. Rosenkranz wechselte mit diesem Datum in die Volksanwaltschaft. Die Bestellung Landbauers wurde nach damaligen Angaben vom Landesvorstand einstimmig beschlossen.
Etwa 500 Delegierte werden am Samstag in Wieselburg erwartet. Für sie steht neben der Wahl des Chefs der Landesgruppe auch die der fünf Stellvertreter an. Der Vorschlag des Vorstandes lautet auf Christian Hafenecker (Zentralraum), Edith Mühlberghuber (Mostviertel), Christian Lausch (Weinviertel), Gottfried Waldhäusl (Waldviertel) sowie auf Michael Schnedlitz (Industrieviertel). Letzterer wird neuer Obmann-Stellvertreter.
Nicht mehr zum Zug kommt indes Karl Wurzer. Er hatte beim außerordentlichen Bundesparteitag am vergangenen Samstag in Wiener Neustadt in einem spontanen Rede-Beitrag betont, gegen die neue FPÖ-Führung zu stimmen. Sein Ausscheiden als Landesobmann-Stellvertreter habe jedoch nichts mit dieser Wortmeldung zu tun, wurde bei den niederösterreichischen Freiheitlichen versichert. Der entsprechende Beschluss sei bereits festgestanden.