Wissenschaft

Fortschritt im Kampf gegen Leukämie

Ein möglicherweise entscheidender Fortschritt im Kampf gegen Blutkrebs ist einem Forscherteam der Karl-Landsteiner-Privatuniversität in Krems gelungen. Es hat ein Protein entdeckt, das zur Bildung von tumorfördernden Blutgefäßen beiträgt.

Es ist ein internationales Team rund um den Wissenschaftler Klaus Podar, dem dieser Durchbruch gelungen ist. Mit der Erkenntnis kann jetzt die Suche nach Therapiemöglichkeiten beginnen.

Podar – er ist neben seiner Forschungstätigkeit an der Landsteiner-Universität auch Oberarzt am Universitätsklinikum Krems – war zuvor an den Universitäten in Harvard und Heidelberg tätig. Er nützte seine Verbindungen mit Forschern aus Belgien, China, Deutschland, Italien und auch den USA.

Klaus Podar
KL/Klaus Ranger
Klaus Podar und seinem Team ist ein Durchbruch im Kampf gegen Leukämie gelungen

Nach einer Reihe unterschiedlicher Experimente und Erkenntnisse, die untereinander ausgetauscht wurden, stieß man schließlich auf das Protein namens „JunB“. Es fördert das so genannte „Multiple Myelom“, die zweithäufigste Art von Blutkrebs und zurzeit noch unheilbar, obwohl schon zwei Jahrzehnte daran geforscht wird.

Eindeutige Belege gefunden

Dabei werden tumorfördernde Blutgefäße im Rückenmark gebildet. Jetzt ist es gelungen, eindeutige Belege dafür zu finden, dass „JunB“ in einer frühen Phase des Multiplen Myeloms die Bildung dieser tumorfördernden Blutgefäße initiiert. „JunB“, so Klaus Podar, sichert das Überleben entarteter Blutzellen, fördert deren Vermehrung und trägt zur Resistenz gegen Medikamente bei.

Wenn man die Ursache kenne, dann könne man Therapien dagegen entwickeln, auch wenn es sehr komplex sei, wie Podar betont. Auf Grundlage dieser Erkenntnis werde jedenfalls weltweit an einem Leukämie-Medikament geforscht, das diese Proteine abbauen könne. Podar schätzt, dass es das in fünf bis zehn Jahren geben könnte.