Eine Million Euro pro Jahr benötigt der Lichtblickhof, um alle Kosten decken zu können. Um diese Summe jährlich aufs Neue zu stemmen, seien zahlreiche Spenden nötig. Dies sei in einem Jahr wie diesem aber besonders schwer, so die Vereinsobfrau Roswitha Zink gegenüber noe.ORF.at.
Außerdem sei es so, dass zahlreiche Familien während der CoV-Krise in finanzielle Notlagen geraten seien. „Krank sein ist oft sehr teuer“, so die Vereinsobfrau. Und auch die Krankenkassen würden die Leistungen vom Lichtblickhof nicht übernehmen.
Insgesamt 19 Pferde, zahlreiche Hunde, Katzen und andere Kleintiere werden vom Verein zur Therapie von traumatisierten, schwerkranken und sterbenden Kindern eingesetzt. Viele dieser Kinder bleiben Tag und Nacht, um so nahe wie möglich bei den Tieren zu sein. An diesen Tagen könne die Krankheit beiseitegelegt, der Rollstuhl abgestellt und das Leben mit den Tieren genossen werden, so Zink. „Auf dem Rücken der Pferde kann man spazieren gehen und Dinge erkunden, als ob man sie selbst erleben würde. Im Rollstuhl geht das so nicht“.
Auch Geschwister werden betreut
Aber nicht nur die von Krankheit betroffenen Kinder, sondern auch deren Geschwister werden am Lichtblickhof betreut. Der Grund dafür liege vor allem darin, dass es oft die Geschwister seien, die besonders stark darunter leiden würden, wenn das Geschwisterchen krank sei oder im Sterben liege. „Außerdem werden die Geschwister von kranken Kindern das restliche Jahr von einer Oma zum Onkel und weiter zu Freunden geschoben. Das ruft häufig Probleme hervor“, so die Therapeutin.
Die Bindung mit den Tieren reiche aber über die Krankheit hinaus. „Unsere Pferde gehen morgens teilweise bis ins Kinderzimmer, um die Kinder zu wecken.“ Eines dieser Therapiepferde ist der 14-jährige „Jokki“. Geboren und trainiert wurde er am Lichtblickhof, wo er noch immer für die Arbeit mit den Kindern eingesetzt wird.
Land unterstützt „Jokki“
Um den Lichtblickhof in dieser finanziell schwierigen Zeit zu unterstützen, händigte das Land Niederösterreich dem Verein am Dienstag 8.000 Euro aus. „Was hier gemacht wird, ist einzigartig in ganz Österreich. Nämlich dass Tierschutz mit Menschen-Schutz kombiniert wird. Dass Tiere mithelfen, Menschen zu helfen“, so der für den Tierschutz zuständige Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ). Konkret übernimmt das Land somit die Versorgungskosten für das 14-jährige Therapiepferd „Jokki“ für ein halbes Jahr.