Am vergangenen Donnerstag starteten 36 zusätzliche Breitband-Internetsatelliten an Bord einer Sojus-Trägerrakete vom Kosmodrom Wostotschny in Russland. Entsendet wurden sie vom britischen Kommunikations-Infrastrukturunternehmen OneWeb. Dieses baut ein Kommunikationsnetzwerk von Satelliten mit niedriger Erdumlaufbahn auf, die den Internetzugang auf der ganzen Welt ermöglichen.
Mit den 36 weiteren Satelliten im Orbit wird OneWeb in der Lage sein, allen Regionen nördlich des 50. Breitengrads noch vor Jahresende Hochgeschwindigkeits-Internetkonnektivität anzubieten und damit Alaska, Kanada, Grönland, Großbritannien und Nordeuropa mit geringer Latenz zu erreichen. Die neuesten Satelliten ergänzen die bestehende Flotte auf insgesamt 254 Stück.
Niederösterreichisches Knowhow im All
Damit die Satelliten den Weg ins All überhaupt überstehen und sich unter den dort herrschenden Rahmenbedingungen aufhalten können, wurden die Satelliten mit einer mehrschichtigen Wärmedämmung der Firma RUAG Space mit Produktion in Berndorf (Bezirk Baden) ummantelt. Der Spezialschutz hält Temperaturen zwischen plus 150 und minus 150 Grad Celsius stand.
Zudem enstand der sogenannte Satellitenspender unter Beteiligung von RUAG Space. Dieser fungiert als Schnittstelle zwischen der Sojus-Rakete und den Satelliten. Der Dispenser wird die 36 Satelliten sicher im Weltraum absetzen und mit den bereits dort bestehenden Satelliten in Verbindung bringen. „Unser Dispenser ist superleicht und verfügt über modernste Technologie, um die Satelliten sicher im Orbit zu platzieren“, sagt Holger Wentscher von RUAG Space in einer Aussendung. Im Gegensatz zur Wärmedämmung wird der Dispenser allerdings nicht in Niederösterreich gebaut, sondern in Linköping in Schweden.