Chronik

60 Beamte für neue Polizei-Spezialeinheiten

Als Folge des Terroranschlags in Wien vergangenen Herbst bekommt Niederösterreich zwei neue Spezialeinheiten der Polizei. Diese sollen künftig u.a. bei heiklen Einsätzen eingreifen, noch bevor die Cobra anrückt. Deren Standorte sind in St. Pölten und Traiskirchen.

Die neue Spezialeinheit soll vor allem die Lücke zwischen dem Streifendienst und der Spezialeinheit Cobra schließen. Denn bisher rückt bei gefährlicheren Einsätzen, etwa wenn Waffen im Spiel sind oder es sich um heikle Festnahmen handelt, die Cobra an. Die Spezialkräfte haben von ihren Stützpunkten in Wiener Neustadt und Wien aber oft einen langen Anfahrtsweg und brauchen eine gewisse Vorlaufzeit, heißt es bei der Landespolizeidirektion.

In Zukunft soll in solchen Fällen die Schnelle Interventionsgruppe (SIG) übernehmen. Deren Beamte sollen rund um die Uhr auf der Straße unterwegs sein und könnten deshalb schneller reagieren. "Bevorzugt in den Ballungszentren – dort, wo viel los ist“, sagt Landespolizeidirektor Franz Popp gegenüber dem Kurier. Derzeit laufe noch die genaue Abstimmung, wie die neuen Kräfte in den bestehenden Streifendienst integriert werden.

Fußballspiele und Konzerte

Zudem soll es in Zukunft auch eine neue Bereitschaftseinheit geben. Deren Mitglieder, die speziell bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen oder Konzerten eingesetzt werden, sollen im Rotationsprinzip für mehrere Monate von ihrer Dienststelle zur Einheit wechseln und dann wieder zurückkehren. Damit wolle man auch aus einem größeren Pool schöpfen können.

Beide Einheiten umfassen in Niederösterreich etwa 60 Polizistinnen und Polizisten, die in Niederösterreich auf zwei Standorte aufgeteilt werden: St. Pölten und Traiskirchen (Bezirk Baden). Derzeit laufe zwar noch die Personalauswahl, heißt es von der Polizei. Laut Innenministerium soll die Bereitschaftseinheit jedoch schon im September starten, die Schnelle Interventionsgruppe im November.