Für Niederösterreichs Olympia-Mannschaft gab es nach dem Besuch beim Bundespräsidenten noch einen eigenen Empfang. Alle, die noch nicht in Tokio oder auf Trainingslager sind, kamen ins Palais Niederösterreich und stimmten sich auf ihre Ziele für die Olympischen Spiele beziehungsweise die anschließenden Paralympics ein. Einige von ihnen reisen mit Medaillenhoffnungen nach Tokio.
Polleres nimmt Medaille ins Visier
Michaela Polleres vom Judoclub Wimpassing (Bezirk Neunkirchen) gewann heuer bereits die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft. Deshalb hofft sie auch auf olympisches Edelmetall. „Der große Traum ist natürlich Gold. Eine Medaille wäre auf jeden Fall sehr schön und ich werde mein Bestes geben. Das Selbstvertrauen stimmt nach der WM-Medaille jedenfalls.“

Tischtennis-Ass Stefan Fegerl aus Dietmanns (Bezirk Waidhofen an der Thaya) im Waldviertel hat ebenfalls Edelmetall im Hinterkopf: „Man braucht zwei gute Tage und dann wäre ich im Viertelfinale. Dann ist vieles möglich und wenn wir uns dann nochmal steigern, könnte es sich ausgehen.“
Olympia-Premiere für Kahler und Gustenau
Andere haben das Motto: Dabei sein ist alles. Schwimmerin Marlene Kahler vom SV Schwechat schätzt ihre Chancen realistisch ein. „Eine Medaille wäre ein Traum, aber davon bin ich noch zu weit entfernt. Wenn ich meine persönlichen Bestzeiten verbessere, wäre das schon eine gute Sache.“
Fünfkämpfer Gustav Gustenau aus Wiener Neustadt sieht sich ebenfalls in der Außenseiterrolle: „Mit 24 Jahren bin ich in meiner Sportart einer der Jüngsten. Für mich geht es darum, erstmals Olympia-Luft zu schnuppern und einen guten Wettkampf abzuliefern.“

Wenige Tage nach den Olympischen Spielen werden ebenfalls in Tokio die Paralympics eröffnet. Da feiert Josef Riegler aus Texing (Bezirk Melk) im Rollstuhltennis seine Olympia-Premiere: „Ich freue mich, dass ich endlich die Qualifikation geschafft habe. Das war ein Karriereziel von mir und jetzt versuche ich, die Spiele zu genießen und eine Runde zu überstehen.“
Reiseführer und Marillenmarmelade
Niederösterreichs Olympia-Asse werden nicht nur sportlich gut vorbereitet sein. Neben Marillenmarmelade gab es von Sport-Landesrat Jochen Danninger (ÖVP) auch einen Reiseführer für unterwegs. „Es ist eine andere Kultur und mit dieser Hilfe sollte man Fettnäpfchen jeder Art vermeiden. Wir sind auf unsere Sportlerinnen und Sportler schon jetzt sehr stolz. Jeder von ihnen kann in Tokio nur gewinnen.“ Am 23. Juli werden die Olympischen Spiele eröffnet, die Paralympics folgen ab 24. August.