Felix Auböck
GEPA pictures/Christian Walgram
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TOKYO 2020

Auböck will den perfekten Olympia-Auftakt

Erstes Rennen, erste Medaille? Der Schwimmer Felix Auböck aus Bad Vöslau (Bezirk Baden) greift gleich bei seinem ersten Einsatz in Tokyo nach einer Olympia-Medaille. Über 400 Meter Kraul zählt der EM-Silbermedaillengewinner von Budapest zu den Favoriten.

Im ersten von insgesamt drei Olympia-Einsätzen in Tokyo rechnet sich Auböck am Samstag (12.02 Uhr) gute Chancen auf den Einzug ins Finale (Sonntag ab 3.52 Uhr) der acht besten Schwimmer aus. Über 400 Meter Kraul wurde er Mitte Mai in Budapest Vize-Europameister, spätestens damit hat er sich in die recht große Abteilung der Finalanwärter eingereiht.

Im Optimalfall könnte Auböck mit einem Podestplatz für das frühe große Aufatmen in Österreich sorgen. „Mir ist das bewusst", meinte Auböck auf Nachfrage der Austria Presse Agentur, „aber aktuell bin ich mit meiner Zeit nicht in einer Medaillenposition.“ Einige der Konkurrenten seien demnach in der vergangenen Saison schon schneller gewesen.

Zahlreiche Anwärter auf Medaillen

In einem sehr dichten Feld sieht Auböck bis zu 15 Schwimmer um den Aufstieg rittern, neben der Europaspitze zählen für ihn die beiden US-Amerikaner und die beiden Australier dazu. Elijah Winnington (AUS) sei der klare Favorit, dessen Landsmann Jack McLoughlin dahinter einzuschätzen ist. Von den Europäern rechnet die rot-weiß-rote Hoffnung stark mit dem Italiener Gabriele Detti, der russische Europameister Martin Maljutin wiederum sei eine Wundertüte.

Felix Auböck bei der Schwimm-EM in Budapest 2021
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Felix Auböck mit der Silbermedaille bei den Europameisterschaften in Budapest: „Ich denke, dass die Sicherheit jetzt da ist. Ich habe eine Medaille gemacht, weiß, wie die Situation ist. Ich hoffe, das jetzt genauso umzusetzen.“

Um vorne zu landen, müsse er seinen nationalen Rekord wohl um eine Sekunde verbessern, so Auböck. Der steht seit vier Jahren bei 3:44,19 min., bei seinem EM-Silberlauf kam er mehr oder weniger aus dem Training heraus auf 3:44,63 min. Dieser zweite Rang habe ihm viel Selbstvertrauen gegeben. „Das war ein Impuls, den ich noch nicht hatte in meiner Karriere. Ich denke, dass die Sicherheit jetzt da ist. Ich habe eine Medaille gemacht, weiß, wie die Situation ist. Ich hoffe, das jetzt genauso umzusetzen.“

So gut in Form wie noch nie

Auböck weiß aufgrund der Trainingsergebnisse, dass er in einer besseren physischen Form ist als je zuvor. Nun gilt es, das auch in der Olympia-Drucksituation in das Becken zu bringen. Zumindest im Vergleich zu 2016 machte er sehr große Fortschritte. „Ich bin ein ganz anderer Schwimmer geworden seit damals. Es ist eine Voraussetzung, dass ich besser sein will als in Rio.“ In Brasilien hatte er über 200 Meter Kraul Rang 18 erreicht, über 400 Meter Kraul wurde er 25. und über 1.500 Meter Kraul 42.

Felix Auböck im Österreich-Haus in Tokyo
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Felix Ausböck im Österreich-Haus in Tokio

Der seit September in England trainierende Athlet hatte schon in Brasilien eine Medaille machen wollen, sei als 19-Jähriger auch physisch aber bei weitem noch nicht in der Lage dazu gewesen. „Aber ich glaube, es hat mir trotzdem geholfen, dass ich immer das Ziel hatte, etwas Großes zu schaffen, auch wenn ich noch nicht so weit war. Ich hoffe natürlich, dass ich fünf Jahre später – dieses Extra-Jahr hat mir, glaube ich, sehr geholfen – in diese Situation komme und das dann auch umsetzen kann.“

Nach seiner Paradestrecke am Wochenende hat Auböck noch zwei Einsätze, die 200 Meter Kraul lässt er aus, obwohl er sich dafür qualifiziert hätte. „Am Tag des Finales über 400 Meter Kraul ist der Vorlauf über 200 Meter, das wäre extrem schwer.“ Daher hat er sich für die 800 Meter Kraul am Montag entschieden. „Da schätze ich meine Chancen wesentlich besser ein, das Finale zu erreichen als über 200 Meter.“ Der Vorlauf über 1.500 Meter steht erst am Freitag nächster Woche auf dem Programm. Auböck: „Dieses Rennen ist für mich dann eine kleine Zugabe.“ Zu diesem Zeitpunkt hat er ja vielleicht schon olympisches Edelmetall über 400 Meter in der Tasche.