Ivona Dadic
GEPA pictures/Christian Walgram
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TOKYO 2020

Ivona Dadic mit Prognosen zurückhaltend

Die kräfteraubende Aufgabe, bei Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit den Siebenkampf bei den Olympischen Spielen in Tokio auszutragen, wird auch Ivona Dadic zuteil. Freilich ist bei ihr die Freude groß, sie habe sich auf die Verhältnisse und langen Tage vorbereitet.

Zwischen den Disziplinen liegen Kühlwesten bereit, damit machten andere Athletinnen und Athleten in den verschiedenen Sportarten schon gute Erfahrungen. „Je mehr man sich darauf einstellt, dass es so ist, desto besser kommt man zurecht. Ich bin da nicht sehr kompliziert, es ist halt so und da macht man das Beste draus“, sagte Dadic. Sie habe es ohnehin lieber warm. Während der Vormittagssession werde sie die Westen nutzen, in der Pause im Olympischen Dorf vielleicht auch das Eisbad. Am Nachmittag und Abend empfand sie das Klima als angenehm, wie sie beim Diskus-Zuschauen bemerkte.

Mit 100-m-Hürden startet der Medaillenkampf

Die Session am Mittwoch beginnt um 9.35 Uhr Ortszeit mit den 100-m-Hürden (2.35 Uhr MESZ), das heißt Tagwache ist um 5.00 Uhr. Es folgt der Hochsprung, nach einer mehrstündigen Pause geht es am Abend mit dem Kugelstoßen und dem 200-m-Lauf weiter. Am Donnerstag folgen Weitsprung, Speerwurf und 800 m.

Ivona Dadic und Lukas Weißhaidinger
APA/Georg Hochmuth
Leichtathletin Ivona Dadic und Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger am 6. Juli 2021 in Wien bei der Einkleidung des Team Austria für die Olympischen Spiele in Tokio

Das Training sei zuletzt in die richtige Richtung gegangen und habe Selbstvertrauen gegeben, erklärte Dadic, die dieses Mal in der Herangehensweise manches anders gemacht hat als bei den Spielen 2016 in Rio. „Den Fehler mache ich nicht wieder, damals bin ich relativ knapp angereist. Ich bin während des Wettkampfs müde geworden, das möchte ich in Tokio verhindern. Wir wollen mir die Zeit geben, dass ich mich anpasse.“ Nach Platz 25 in London 2012 und 21 in Rio de Janeiro 2016 sind es bereits ihre dritten Spiele.

„Ich muss einen guten Wettkampf machen“

Sie hoffe auf einen guten Start. „Und auch wenn es nicht rennt, einfach weitermachen und einen guten Wettkampf machen. Natürlich ist das große Ziel, um Medaillen mitzukämpfen, aber im Vorfeld darüber zu reden macht keinen Sinn.“ Es mache für sie keinen Unterschied, ob sie bei den Favoriten aufscheine oder nicht. „Ich muss einen guten Wettkampf machen, da bringt keine Vorleistung was, nur ein guter Wettkampf, das ist das Entscheidende.“

Ivona Dadic
GEPA pictures/Mathias Mandl
Ivona Dadic zählt im Siebenkampf zu den Medaillenanwärterinnen

Es heiße, auf den Körper zu vertrauen. Das Gefühl sei in den Trainings zurückgekommen. Ob sie an die Bestleistung von 6.552 Punkten herankommen werde, werde man sehen. „Ich kann mich glücklich schätzen, in jeder Disziplin ein gutes Gefühl im Training gehabt zu haben. Die Leistungen im Vorfeld zählen hier nichts“, weiß die 27-Jährige, deren Betreuerteam Philipp Unfried (Haupttrainer), Inga Babakova, Elisabeth Eberl, Sepp Schopf und Dwight Phillips umfasst.

Top-Favoritinnen sind Titelverteidigerin Nafissatou Thiam aus Belgien sowie die Britin Katarina Johnson-Thompson, die sich allerdings im Dezember die Achillessehne gerissen hat. „Das Feld ist ziemlich offen, die Saison war insgesamt gut, aber nicht überragend“, sagte Dadic, die auch die Ungarin Xenia Krizsan, die Niederländerin Anouk Vetter und die Deutsche Carolin Schäfer auf der Rechnung hat.