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Chronik

Polizeitrick vereitelt: 19-Jähriger festgenommen

Die Polizei hat im Bezirk Korneuburg einen Betrug mittels Polizeitrick vereitelt. Ein 19-Jähriger, der offenbar Bargeld von älteren Opfern abholen sollte, wurde am Dienstag bei seiner Flucht mit dem Taxi festgenommen.

Er gestand sechs derartige Tathandlungen mit etwa 35.000 Euro Gesamtschaden. Der Portugiese wurde in die Justizanstalt Eisenstadt gebracht. Weitere Opfer werden gesucht, berichtete die Polizei am Freitag in einer Aussendung.

Nach Angaben der Polizei gibt es seit Ende Juni vermehrt Betrügereien, bei denen älteren Personen Geld abgeknöpft werden soll. Die Anrufer geben sich dabei als Kriminalbeamte aus. Ein vermeintlicher „Inspektor Hagemann“ informiert, dass in der Nähe des Opfers eingebrochen worden sei. Zwei Männer seien gefasst worden, weitere Komplizen seien auf der Flucht. Bei den Festgenommenen sei eine Liste mit der Adresse oder ein Lichtbild mit der Liegenschaft des Opfers gefunden worden.

Dann werden die betagten Personen zu seiner vermeintlichen Kollegin, „Kriminalbeamtin bzw. Chefinspektorin Klara Wagner“, weiterverbunden. Die Frau erkundigt sich über die Vermögensverhältnisse der Opfer bzw. darüber, ob Wertgegenstände und Bargeld zu Hause aufbewahrt werden. Die Pensionisten werden auch dazu gebracht, Geld bei der Bank zu beheben und mit nach Hause zu nehmen. Dann sollen die Opfer Wertgegenstände und Bargeld in einer Tasche vor der Liegenschaft deponieren, damit sie „zur sicheren Verwahrung bei der Polizei“ von „Wagner“ später abgeholt werden.

19-Jähriger fungierte sechsmal als Geldabholer

Vergangenen Dienstag stand eine 81-Jährige aus dem Bezirk Korneuburg im Visier der Betrüger. Die Pensionistin sollte 15.000 Euro bis 20.000 Euro bei der Bank abheben, „Wagner“ würde das Bargeld später abholen. Die 81-Jährige hatte Zweifel und verständigte einen Bekannten, der die Polizeiinspektion Hausleiten informierte. „Wagner“ rief die Frau erneut an, Zeugen beobachteten einen Verdächtigen in der Nähe. Als der Mann angesprochen wurde, fuhr er mit einem Taxi weg. Das Fahrzeug wurde im Zuge einer Fahndung auf der Donauuferautobahn (A22) bei Korneuburg Richtung Wien angehalten. Der verdächtige 19-Jährige wurde vorläufig festgenommen.

Bei seiner Einvernahme durch das Landeskriminalamt gab er zu, seit 29. Juli sechs Mal als Geldabholer fungiert zu haben. Die Opfer haben laut Polizei noch keine Anzeige erstattet. Im Zuge der Ermittlungen wurde ein 83-Jähriger aus dem Bezirk Baden eruiert, der am 4. August einen mittleren vierstelligen Eurobetrag hinterlegt haben soll. Erhebungen zu den weiteren offenen Straftaten werden durchgeführt. Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt ermittelt gegen die Tätergruppe. Weitere Opfer werden gebeten, sich beim Landeskriminalamt Niederösterreich (Tel.: 059133-30-3333) oder bei einer Polizeiinspektion zu melden.