Kinder im Freibad
ORF
ORF
Lifestyle

Freibäder mit Saison großteils zufrieden

Mit dem nahenden Ferienende geht auch die Badesaison in ihr Finale. Für die Betreiber war es die zweite Saison in Folge unter Pandemieeinschränkungen. In Summe ziehen Niederösterreichs Freibäder aber eine positive Bilanz.

Mit dem Schulbeginn in zwei Wochen geht für Niederösterreichs Freibadbetreiber eine weitere außergewöhnliche Badesaison zu Ende: mit „3-G“-Kontrollen beim Eintritt, Abstandshinweisen und einer begrenzten Anzahl von Plätzen warteten heuer zusätzliche Aufgaben auf das Personal.

Laut Bademeister Jürgen Gindl aus Mistelbach hätten sich die meisten Badegäste an die Regeln gehalten und sich mittlerweile auch daran gewöhnt. Es sei aber nicht immer einfach gewesen, beispielsweise überall den nötigen Mindestabstand zu wahren. „Gerade an heißen Tagen hatten wir viel Ansturm bei den Sprungtürmen und Rutschen. Man erinnert die Gäste zwar immer wieder an den Abstand, aber kaum sind neue Besucher da, funktioniert es schon nicht mehr.“

Lange Schlangen bei den Kassen konnte man großteils vermeiden, so Gindl gegenüber noe.ORF.at. Wenn sich dennoch Schlangen bildeten, seien diese meist der Überprüfung der „3-G“-Regel geschuldet gewesen.

Bürokratie als große Herausforderung

Ähnliche Erfahrungen hat man im Freibad in Wieselburg (Bezirk Scheibbs) gemacht. „Immer wieder hatten Gäste keinen Ausweis parat, obwohl man ihn eigentlich überall vorzeigen muss, um die Gültigkeit des ‚3-G‘-Nachweises zu garantieren. Besonders lang dauert es oft bei Nutzerinnen und Nutzern des ‚Grünen Passes‘ und speziell Ältere brauchen Zeit, um die App zu finden und zu öffnen“, erzählt Elfriede Wagner, Mitarbeiterin im Wieselburger Freibad.

Wagner arbeitet seit zehn Jahren an der Kasse des Freibades und kennt viele der Stammgäste persönlich. Bei ihnen ortet sie einen Wermutstropfen, denn einige verzichteten heuer auf die Badesaison.

Generell sei die Saison ihrer Einschätzung nach eher „mager“ verlaufen, weil zunächst auch Spontanbesuche weniger waren. „Wer nicht geimpft oder genesen ist, braucht nach wie vor einen Test und den haben die meisten dann auf die Schnelle nicht bekommen.“ Darauf reagierte die Gemeinde jedoch und stellte für solche Fälle kostenlose Selbsttests zur Verfügung, die die Gäste direkt an der Kasse machen konnten. „Die Selbsttests wurden gut angenommen und somit konnten wir einige Kurzentschlossene doch hereinlassen“, so Wagner.

Einige Bäder heuer wieder deutlich besser besucht

In vielen Gemeinden verlief die Freibadsaison heuer aber sogar deutlich besser als im vergangenen Jahr – zum Beispiel in Mistelbach. Dort hatte man laut Badmitarbeiter Christoph Gahr einen sehr späten Saisonbeginn.

„Das lag einerseits an den Coronamaßnahmen und andererseits am Wetter. Erst Mitte Juni stiegen die Besucherzahlen mit den zunehmenden Temperaturen an. Trotzdem können wir bisher auf eine gute Saison zurückblicken, die Zahlen ähneln jenen von 2019 und damit können wir einen Anstieg im Gegensatz zum letzen Jahr erkennen.“ Luft nach oben gibt es laut Gahr zwar immer, trotzdem sei man in Mistelbach mit der heurigen Auslastung schon jetzt zufrieden.

Frauen schwimmen im Freibad
ORF
Wer heuer ins Freibad wollte, musste nachweislich getestet, genesen oder geimpft sein. Für die Betreiber war die Kontrolle oft herausfordernd.

Auch in Melk spricht man von keinen großen Einschränkungen durch die Maßnahmen. Die Auslastung im Wachaubad sei gut gewesen, sagt Stadtrat Anton Linsberger (ÖVP). Auch die Coronavirusregelungen konnten gut eingehalten werden: „Die Liegewiesen sind groß genug, sodass die Leute Abstand halten können."

Im Vorjahr musste das Freibad bestimmte Bereiche wie zum Beispiel die Rutschen teilweise sperren und die Gäste konnten diese nur abwechselnd nutzen. Diese Maßnahmen mussten dieses Jahr nicht mehr getroffen werden. Sollten sich die Gäste beim Anstellen bei den Attraktionen oder der Gastronomie zu nahe kommen, wird auf den Mindestabstand hingewiesen. „Besonders sind mir auch die Schulklassen aufgefallen, die das Freibad vermehrt genutzt haben. Als Auszeit zu der Maskenpflicht in den Schulgebäuden haben die Schulen statt dem Turnunterricht unser Bad genutzt.“

Zwei Ferienwochen liegen noch vor den Freibädern, bevor die ersten von ihnen in die Winterpause gehen. Die letzten zwei Jahre waren für viele von ihnen eine Herausforderung. Für das nächste Jahr wünschen sie sich einen Sommer mit vielen heißen Badetagen und ohne Einschränkungen.