Bernhard-Michel Schelpe und Milo Ambros (im Bild rechts bzw. links, in der Mitte KMB-Obmann Karl Toifl) waren in der drittgrößten Stadt Brasiliens, in Salvador, wo heute etwa 2,9 Millionen Menschen wohnen, tätig. Sie schufen dort in jahrzehntelanger Arbeit die Infrastruktur für etwa 30 Pfarren und errichteten mit Spenden aus der Heimat neue Kirchen, Kapellen und Pfarrheime, teilte die Diözese St. Pölten laut Kathpress mit.
Vom Stift Geras in eine brasilianische Favela
Außerdem führten sie einen Lebensmittelgrundkorb ein, mit dem Familien monatlich die notwendigsten Grundnahrungsmittel erhielten. Im Gegenzug kamen die Familien einmal im Monat zu Vorträgen über Hygiene, Essenszubereitung oder Glauben. Bernhard-Michel Schelpe und Milo Ambros starteten außerdem Alphabetisierungskurse für Erwachsene und eine Kindergarteneinrichtung für alleinerziehende Mütter, denen dadurch Erwerbsarbeit ermöglicht werden sollte.

Vor und nach ihrer Zeit in Brasilien waren die beiden als Seelsorger im Waldviertel tätig: Schelpe, Jahrgang 1939, war u.a. Pfarrer in Pernegg (Bezirk Horn) und Wien-Gatterhölzl; Ambros, Jahrgang 1941, war u.a. Pfarrer in Langau und Sigmundsherberg (beide Bezirk Horn). Nach Salvador kamen sie, weil Schelpe 1991 seine Cousine besuchte, die dort als Ordensschwester im Dienst war, und anschließend um eine Sendung als Priester nach Brasilien bat. 1994 folgte ihm Ambros.
Der Romero-Preis, der an den salvadorianischen Märtyrerbischof Oscar Romero (1917–1980) erinnert, wird von der Katholischen Männerbewegung (KMB) seit 1980 an Personen vergeben, die sich in besonderer Weise für Gerechtigkeit und Entwicklung in Afrika und Lateinamerika einsetzen. Durch die Vergabe dieses Preises wird das gesellschaftspolitische und soziale Engagement des Preisträgers anerkannt und gestärkt. Bekannte Preisträger sind u.a. Erwin Kräutler (1988) und Waris Dirie (2004). Die Verleihung der diesjährigen Auszeichnung ist für 19. November geplant.