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Niederösterreich impft

Start für Auffrischungsimpfungen in Heimen

Niederösterreich hat am Mittwoch als erstes Bundesland mit den Auffrischungsimpfungen gegen Covid-19 begonnen. Den dritten Stich erhalten zunächst ältere Menschen und Risikopatientinnen und -patienten in den Pflegeheimen und Kliniken.

Wer erhält den dritten Stich?

Als Erste werden Menschen ab 65, Risikogruppen sowie all jene geimpft, die ursprünglich die Vektorimpfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson erhielten, zwischen sechs und neun Monate nach der Vollimmunisierung. Die Auffrischung wird mit mRNA-Impfstoffen erfolgen.

Danach sollen alle Erwachsenen folgen, die bereits mit Biontech und Pfizer oder Moderna geimpft wurden. Hier soll die Auffrischung neun bis zwölf Monate nach der Vollimmunisierung erfolgen. Genesene mit einer Impfung sollen so weitergeimpft werden wie vollständig geimpfte Personen.

Der Startschuss fiel in jenem Pflege- und Betreuungszentrum in St. Pölten, in dem auch Ende Dezember die ersten Bewohnerinnen und Bewohner gegen das Coronavirus geimpft wurden. Darunter war etwa Berta Kern, die am Mittwoch als Erste die Auffrischungsimpfung erhielt: „Warum sollte ich mich nicht impfen lassen, soll ich denn krank werden?“

Kaum mehr CoV-Fälle in Pflegeheimen

In dem Heim sind 90 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner geimpft, man blickt aber auch auf schwierige Zeiten zurück. Trotz strenger Besuchsregeln und regelmäßiger Tests gab es Anfang Dezember einen Corona-Cluster. Niederösterreichweit waren um diese Zeit etwa 400 Bewohnerinnen und Bewohner infiziert.

Stand Mittwoch gab es keinen einzigen positiven Fall in einem niederösterreichischen Landespflegeheim, „also wenn jemand behauptet, dass die Impfung nicht funktioniert, möge er sich an die PBZ (Pflege- und Betreuungszentren, Anm.) wenden, dort ist eindeutig bewiesen, dass sie das einzige Mittel aus der Pandemie heraus ist“, sagte Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). In den Häusern gäbe es eine „hohe Akzeptanz“ was die Impfung betrifft, die Infektionszahlen seien hier mittlerweile immer nur einstellig.

In dem St. Pöltner Pflegeheim kann der Alltag inzwischen wieder nahezu normal gelebt werden, die Auffrischung wurde teilweise schon ungeduldig erwartet, heißt es. „Unsere Bewohner sind medial sehr informiert und da kam natürlich die Frage, wann es bei uns soweit ist und wie es weitergeht“, erzählte Pflegedienstleiter Jörg Ney.

Heimbewohnerin wird geimpft
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In einem St. Pöltner Pflegeheim fiel der Startschuss für die Auffrischungsimpfungen in Niederösterreich

90.000 Termine stehen zur Verfügung

Für alle Menschen ab 65 sowie Risikopatienten und -patientinnen wird die Auffrischungsimpfung sechs bis neun Monate nach der vollständigen Immunisierung empfohlen. Für alle Betroffenen soll es demnächst die Möglichkeit zur Impfung geben.

„Sobald das Impfhonorar auch auf Bundesebene mit der Ärztekammer geklärt ist, kann man sich – wenn man in die Altersgruppe fällt, auch wenn man nicht in einem Pflegeheim wohnt – über die Impfplattform anmelden und den dritten Impftermin buchen“, informierte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Insgesamt sind derzeit 90.000 Termine frei. In den nächsten Wochen folgen die anderen Pflege- und Betreuungszentren des Landes, spätestens im Oktober wird auch dem Personal in Pflegeheimen und Spitälern der dritte Stich angeboten.