Vintage Tour Wachau
TOBIAS JUNGMEIER
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SPORT

Rad-Nostalgie bei „Vintage Tour Wachau“

Eine Reise in die Vergangenheit haben am Sonntag mehr als 300 Radsportbegeisterte in der Wachau unternommen. Bei der dritten Auflage der „Vintage Tour“ konnten die Teilnehmer das Weltkulturerbe auf historischen Rennrädern erkunden und genießen.

Für die einen gehören sie zum alten Eisen, für die anderen kommen sie nie aus der Mode – Räder mit Stahlrahmen, knallbunte Lackierungen und die legendären Wolltrikots erinnern bei der „Vintage Tour“ an längst vergangene Zeiten. „Jeder, der so ein altes Rennrad besitzt, ist sehr stolz und freut sich, wenn er es mit Gleichgesinnten in einer wunderschönen Gegend ausführen kann“, so Veranstalter Hans Holzer.

Ex-Weltmeister genießt Wachau-Rundfahrt

Mehr als 300 Teilnehmer lassen sich die Nostalgiefahrt durch die Wachau auf ihren alten Schätzen nicht entgehen. Die 65 Kilometer lange Strecke führt von der Römerhalle in Mautern durch Krems über den Langenloiserberg ins Kamptal. Höhepunkte sind Zwischenstopps bei Schloss Gobelsburg und Schloss Grafenegg, ehe es entlang des Donauradwegs mit Blick auf Dürnstein zurück nach Mautern geht.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Vintage Tour Wachau
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Stift Göttweig ist bei der „Vintage Tour“ ein beliebtes Fotomotiv
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Ein Foto mit Rad-Legende Francesco Moser (r.) konnten sich die Teilnehmer nicht entgehen lassen
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Genussradeln mit Gleichgesinnten ist das Motto bei der „Vintage Tour“ in der Wachau
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Auch Veranstalter Hans Holzer (l.) und Ex-Rad-Profi Bernhard Rassinger (r.) gehen mit ihren alten Schätzen an den Start
Vintage Tour Wachau
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Nicht Meter oder Sekunden, sondern der Fahrspaß steht bei der „Vintage Tour“ im Vordergrund

Es gibt keine Zeitnehmung, es geht rein um Genuss und Fahrspaß. Mit dabei sind auch zahlreiche Legenden. Francesco Moser, Straßenrad-Weltmeister 1977, reiste extra aus Italien an und durchquert die Wachau auf jenem Rad, mit dem er 1979 den Klassiker Paris-Roubaix gewann. Wie er das schaffte, ist ihm heute ein Rätsel.

„Dadurch, dass ich mittlerweile mit modernen Rädern aus Karbon oder mit E-Bikes fahre, bin ich die alten Modelle nicht mehr gewöhnt“, so der 70-jährige Italiener. „Ich habe keine Ahnung, wie ich mit so einem Rad und solchen Bremsen den Giro d’Italia fahren konnte.“ Die Radsportfans in der Wachau sind trotzdem begeistert und stehen Schlange, um ein Foto oder ein Autogramm mit Moser zu bekommen.

Rad-„Oldtimer“ sorgen für Begeisterung

Zugelassen sind bei der „Vintage Tour“ Räder ab dem Baujahr 1990 und älter. Kopfsteinpflaster und Schotterpassagen werden damit zu einer echten Herausforderung – vor allem für das Sammlerherz von Ex-Radprofi René Haselbacher: „Du fährst auf einem Oldtimer. Zu Hause putze ich meine Räder die ganze Zeit, heute fahren wir über Stock und Stein. Da tut das Herz fast ein bisschen weh.“

Bernhard Rassinger verbindet als Bronzemedaillen-Gewinner der Straßenrad-WM 1987 ebenfalls viele Erinnerungen mit den Rädern von damals. „Es wird genossen und es wird gefachsimpelt über die alten Räder. Sie fahren sich komplett anders, sie sind viel schwerer, aber sie sind und bleiben eine Faszination.“