Im Spitzensport etablierte sich der heimische Frauenfußball durch das Nationalteam und auch dank der Europacup-Erfolge der Serienmeisterinnen des SKN St. Pölten bereits. An der Basis herrscht aber Aufholbedarf. Der Fußball ist in vielen Bereichen sowohl auf dem als auch abseits des Spielfeldes weiterhin stark männerdominiert. Genau da setzt das Projekt „Frauenpower“ an. „Wir brauchen vor allem an allen Ecken und Enden mehr Unterstützung, um Frauen und Mädchen besser ansprechen zu können“, betont Sonja Hickelsberger-Füller gegenüber noe.ORF.at., die als Kapitänin des USV Neulengbach genau weiß, wovon sie spricht.
Um Mädchen und Frauen in Zukunft mehr Möglichkeiten im Fußballsport zu bieten, werden künftig nicht nur für Spielerinnen, sondern auch für Trainerinnen, Funktionärinnen und Schiedsrichterinnen bessere Angebote erstellt. Dabei gibt es Unterstützung von Expertinnen, die ihre Erfahrungen weitergeben wollen und auch als reale Vorbilder dienen sollen.
Sonja Hickelsberger-Füller repräsentiert die Spielerinnen. Dazu gewann man Angelika Szelinger vom USV Eichgraben als erfahrene Funktionärin, die Leiterin des Frauennachwuchses der Wiener Austria, Maria Wolf, als Trainerin und Sabrina Allinger von der Schiedsrichtergruppe Wachau als Schiedsrichterin für das Projekt. „Als Verband freuen wir uns, dass wir vier so großartige Frauen aus dem Fußballsport für ‚Frauenpower‘ gewinnen konnten. Ich bin mir sicher, sie können viele Mädchen und Frauen dazu bringen, sich – in welcher Form auch immer – im Fußballsport zu engagieren“, hofft Verbandspräsident Johann Gartner.
Botschafterinnen wollen Begeisterung wecken
Konkret will man erreichen, dass mit eigenen Veranstaltungen, Weiterbildungsmöglichkeiten und vor allem gezielter Vernetzung sportlich ambitionierte Mädchen und engagierte Frauen den Weg in den Fußball finden und zu mehr Verantwortung in ihren Bereichen kommen. „Es macht unheimlich Spaß, in einem Team gemeinsam Ziele zu verfolgen, Projekte zu planen, durchzuführen und zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Die Tätigkeit als Funktionärin hat so viele Dimensionen und kann das Leben wirklich bereichern“, streicht Angelika Szelinger aus ihrem Bereich hervor.
Als erster Meilenstein wird Ende Oktober in der Sportschule Lindabrunn (Bezirk Baden) ein eigener Nachwuchstrainerkurs ausschließlich für Frauen abgehalten. Interessierte können sich dafür bis 17. Oktober beim Verband anmelden. „Es macht wirklich großen Spaß, als Trainerin mit Teams – egal, ob Kinder, Jugendliche, Frauen oder Männer – zu arbeiten und sie in allen Bereichen weiterzuentwickeln. Dieser Kurs bietet den perfekten Einstieg. Ohne Besserwisser und Nebengeräusche", lädt Erfolgstrainerin Maria Wolf interessierte Frauen dazu ein.
Um das Projekt möglichst breit aufzustellen und viele Frauen zu erreichen, kooperiert der Fußballverband auch mit den Sportdachverbänden Sportunion, ASKÖ und ASVÖ. Gemeinsam mit den drei Trägerorganisationen will man rasch weitere Angebote folgen lassen.