Ein BUb zwischen zwei Ungarischen Hirtenhunden
dpa/dpaweb/dpa/A3430 Bernd Thissen
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Bildung

Projekt zeigt Kindern Umgang mit Hunden

Niederösterreichs Volksschulkinder sollen den richtigen Umgang mit Hunden lernen. Vor zwei Jahren wurde mit einer entsprechenden Aktion für Schülerinnen und Schüler in den dritten und vierten Klassen begonnen. Jetzt wird das Projekt fortgeführt.

Hunde sind beliebte Haustiere, für einen sicheren Umgang mit ihnen ist es aber notwendig, das Verhalten und die Bedürfnisse von Hunden zu verstehen, etwa ihre Körpersprache zu kennen. Aber auch klare Richtlinien im Umgang mit dem Familienhund sind die Voraussetzung für ein konfliktfreies Zusammenleben. Doch nicht jede und jeder kennt den Familienhund und dessen Eigenheiten genau. Wissen Sie, was es bedeutet, wenn ein Hund mit dem Schwanz wedelt? Wissen Sie, wobei man einen Hund nie stören darf? Wissen Sie, wie man auf einen Hundebiss reagiert?

Viele niederösterreichische Volksschulkinder aus dritten und vierten Klassen wissen darauf eine Antwort, denn sie nahmen schon an einem zweistündigen Workshop teil, der von dem Verein „Tierschutz macht Schule“ seit 2019 organisiert wird. Für die Schulen sind diese Workshops, an denen jeweils zwischen 17 und 22 Schülerinnen und Schüler teilnehmen, kostenlos. Das Land Niederösterreich finanzierte diese bisher mit 50.000 Euro.

Bei Hundebissen sind die Kinder die Leidtragenden

Zu Jahresende werden mehr als 1.000 Kinder an solchen Kursen teilgenommen haben. „Wenn einem Hundehalter Fehler passieren oder wenn es im öffentlichen Raum zu Stresssituationen kommt, dann ist es wichtig, dass sich Kinder selbst schützen können“, betont Tierschutzlandesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ). „Denn bei Hundebissverletzungen sind die Leidtragenden immer die Kinder, viel mehr als Erwachsene.“ Das Ziel, Hundebisse zu vermeiden, sei gelungen, so Waldhäusl. „2018 hat es den absoluten Höchststand gegeben, jetzt sind die Bisszahlen um 50 Prozent gesunken.“ Konkrete Zahlen nannte der Tierschutzlandesrat nicht.

Zwei Mädchen liegen in einer Wiese, neben ihnen ein Hund
dpa/dpaweb/dpa/Wulf Pfeiffer

Das Alter zwischen acht bis zehn Jahren sei ideal, um Kindern den richtigen Umgang mit Hunden zu vermitteln, so Lea Mirwald vom Verein „Tierschutz macht Schule“. Dieser Verein wurde 2006 gegründet, um die im Tierschutzgesetz geforderte Tierschutzbildung im Auftrag von Bund, Ländern und Gemeinden zu vermitteln. Anfang Oktober werden in allen Volksschulen des Bundeslandes Broschüren verteilt, in der den Schülerinnen und Schülern der dritten Klassen das Hundeleben nähergebracht werden soll – und zwar aus der Hundeperspektive.

Tipps für den richtigen Umgang mit dem eigenen Hund

Der Verein „Tierschutz macht Schule“ listet in der Broschüre „Kind und Hund, aber sicher. Der Weg zu einem harmonischen Zusammenleben“ Tipps im Umgang mit Hunden auf – im Zusammenleben mit dem eigenen Hund:

  • Kinder und Hunde niemals unbeaufsichtigt spielen lassen: Der Erwachsene hat die Verantwortung für das Wohlergehen! Kind und Hund räumlich trennen, wenn diese nicht beaufsichtigt werden können.
  • Hunde erholen sich auf ihrem Schlafplatz und sollten dort nicht gestört werden.
  • Ein Hund muss in Ruhe fressen können. Deswegen nicht ins Futter hineingreifen oder es ihm wegnehmen!
  • Die Kinder in der Wohnung nicht mit dem Hund an der Leine spielen lassen. Die Wohnung ist für den Hund eine „Sicherheitszone" in der er sich frei bewegen kann.
  • Die Spieleinheiten eher kurz halten, damit Hund und Kind nicht „überdrehen"!
  • Es ist für den Hund angenehm, wenn sich die Menschen in seiner Umgebung ruhig verhalten. Schnelle Bewegungen und eine Annäherung von hinten können den Hund erschrecken!
  • Klare Regeln für den sicheren Umgang mit dem Familienhund festlegen, mit den Kindern üben und sich auch selbst daran halten.
  • Regelmäßiges Entwurmen des Familienhundes und Händewasche vor dem Essen dient der Gesundheit der ganzen Familie.