Sujet Internetbetrug
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Chronik

Online-Betrüger haben wieder zugeschlagen

Zwei Online-Betrugshandlungen beschäftigen die Polizei. Einer Frau aus dem Bezirk Melk wurde via Fake-Link eine vermeintlich gewinnbringende Geldanlage versprochen, eine Frau aus dem Bezirk Neunkirchen registrierte 32 Abbuchungen auf ihrem Bankkonto.

Die Betroffene aus dem Bezirk Melk wurde im Internet auf ein angeblich gewinnbringendes Investment aufmerksam. Nachdem sie ihre persönlichen Daten angegeben hatte, versprach ihr ein Unbekannter am Telefon einen Ertrag von 25.000 Euro binnen drei Wochen bei einer Einzahlung eines dreistelligen Eurobetrags. Nach Angaben der Polizei wurde eine Fernwartungssoftware auf dem Smartphone der Frau installiert. Ab der Freischaltung hatte der unbekannte Täter so uneingeschränkten Zugriff auf das Handy.

Während eines laufenden Telefonats wurden dem Mann auch noch sämtliche persönliche Daten genannt, zudem übermittelte ihm die Frau den Personalausweis und führte von Mai bis September in Summe fünf Überweisungen durch. Dafür erhielt die Geschädigte nur einen Fake-Link, der ihr den jeweils aktuellen Gewinn vortäuschte.

Ein Fernzugriff hatte 32 Abbuchungen zur Folge

Am vergangenen Dienstag wurde das Betrugsopfer aus dem Bezirk Neunkirchen von einem falschen Mitarbeiter einer Computerfirma angerufen. Dieser gab an, dass auf dem Laptop der Frau Sicherheitsrisiken bestehen würden und forderte einen Fernzugriff auf das System. Danach wurde die Betroffene aufgefordert, sich in ihr Mailprogramm sowie bei diversen Online-Shops und ihrem Bankzugang anzumelden. Weiters sollte sie diverse weitere Passwörter notieren und ein Foto des Führerscheins übermitteln. Nach dem Ende der Verbindung gab es für die Frau ein böses Erwachen: Auf ihrem Bankkonto fanden sich 32 Abbuchungen aus diversen Ländern.

Der Gesamtschaden der Fälle belief sich laut Aussendung auf eine mittlere fünfstellige Eurosumme. In Bezug auf die Betrügereien gab die Polizei am Freitag mehrere Verhaltenstipps. „Seien Sie vorsichtig bei Gewinnmitteilungen egal welcher Höhe. Es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Betrugsversuche“, wurde neben dem Rat zur Anzeigeerstattung betont. Weiters solle man keine Apps, die Zugriff auf das Handy gewähren, installieren oder Fernzugriffe auf Computer gestatten. Zu vermeiden sei weiters das Versenden von Fotos und Dokumenten an Fremde sowie die Bekanntgabe von Passwörtern und persönlichen Daten.