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ORF.at/Georg Hummer
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Gesundheit

Land will mentale Gesundheit stärken

Mentale Belastungen und psychische Erkrankungen sind während der CoV-Pandemie stark gestiegen. Laut einer Studie der Donau-Universität Krems leidet jeder Vierte unter depressiven Symptomen. Mit einer neuen „Tut gut!“-Initiative will das Land gegensteuern.

Bei einer Umfrage im Zuge der neuen „Tut gut!“-Initiative gab knapp ein Viertel (22,3 Prozent) der Befragten an, dass die Pandemie einen „negativen“ oder „sehr negativen Einfluss“ auf die mentale Gesundheit habe. Außerdem sei in dieser Zeit das Risiko auf Vereinsamung gestiegen. Eine Studie der Donau-Universität Krems ergab zudem, dass ein Viertel der Bevölkerung unter depressiven Symptomen leidet. Bei jungen Erwachsenen ist sogar jeder oder jede Zweite betroffen. Die Zahl an sehr schweren depressiven Fällen habe sich verzehnfacht.

In drei Punkten wolle man nun die mentale Gesundheit der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher stärken. Zum einen stehe „die mentale Gesundheit beim Gesundheitspersonal" im Fokus. Gerade das Gesundheitspersonal in Klinken und Betreuungszentren sei in den letzten eineinhalb Jahren unglaublich gefordert gewesen, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Sie sollen mit verschiedenen Workshops, Coachings, neuen Formaten wie Erzähl-Cafés oder mit Vorträgen unterstützt werden.

Mikl-Leitner: „Bewegung in Tagesablauf integrieren“

Ältere Menschen hätten hingegen an sozialer Einsamkeit gelitten. Hier will das Land die Gemeinden motivieren, noch mehr gemeinsame Initiativen zu starten, um soziale Isolation zu verhindern. Ebenso im Fokus der Initiative steht, das Bewusstsein für mentale Gesundheit in der Bevölkerung weiter zu schärfen. „Auf die mentale Gesundheit wird leider im Alltag entweder vergessen oder sie wird als selbstverständlich hingenommen. Daher nimmt man sich viel zu wenig Zeit, um mental gesund zu sein", so „Tut gut!“-Geschäftsführerin Alexandra Pernsteiner-Kappl.

Wie man in wenigen Minuten die innere Ruhe findet oder Energie tanken kann – Tipps wie diese können ganz niederschwellig in Informationsbroschüren und kurzen Inputvideos online abgerufen werden. Außerdem werden Vorträge zur mentalen Gesundheit abgehalten – auch online –, und es gibt Themenwanderungen oder spezielle Themenwerkstätten in verschiedenen Gemeinden.

Die Landeshauptfrau rief dazu auf, für eine mentale Gesundheit Bewegung in den Tagesablauf zu integrieren: „Wer viel arbeitet, braucht einen gewissen Ausgleich für Körper und Seele, sei es beim Radfahren, beim Spazieren oder Volleyballspielen, das heißt, ich muss etwas für meinen Körper und Geist tun – und das ist die beste Basis für die mentale Gesundheit.“